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28.01.00 --
Guido Zörner
Re: Ratschläge zur Anschaffung eines Marathonläufers
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Ellen Ziemer-Sonnenberg schrieb in Nachricht
«3890a98d.2571833@news.btx.dtag.de»...
Er _will_ den Anschluß nicht verlieren, weil er so handeln _muß_! Ist der
Hund in diesem Falle überhaubt zu einer freien Willensbildung fähig, wenn
dies in solch einem Fall nicht einmal ein Mensch wäre?
Wenn einer es nicht schafft mitzuhalten, schaffen es vielleicht alle nicht,
die Beute zu erlegen. Nur desshalb ist es den Wölfen möglich, ihnen physisch
überlegen Tiere zu erlegen. Die langsamsten treiben eine Herde an, währen
die schnelleren und ausdauernden einen Fluchtkorridor für das Wild bilden.
Die nun zurückbleibenden werden von den flankierenden Jägern abgelöst. Ohne
die Mithilfe auch von schwachen Rudelmitgliedern, währe eine effiziente Jagd
nicht möglich.
Immer den Anschluß zu behalten kann aber auch ganz schön stressig sein.
Hat also nach Deiner Meinung das Ausbleiben von Frust, ein Erfolgserlebnis
zur folge? Ist das 'Oder' zwischen Lust und Frust ausschließend? Ich denke
nicht (vgl. 100 Km-Marathon). Einschließen würde ich, egal ob mit Lust oder
Frust verbunden, die gesundheitsgefährdende Wirkung regelmäßiger
körperlicher Überbelastung.
wir
aus
Machmal wüßte ich zu gerne, was in so einem Hundekopf vor sich geht. Was wir
vielleicht als Anstrengung betrachten, ist für den Hund normale Bewegung.
Vielleicht ist ja alles auch nur Spiel und sie wollen uns dazu animieren.
Oder es steckt in den Tieren noch irgendetwas drin, was sie empfinden läßt,
laufen sei etwas vorteilbringendes (Jagd)? Auch halte ich es für möglich,
daß ein Hund sich freud, wenn sein Menschchen sich freud, ohne den genauen
Anlaß der Freude zu kennen. Wenn ich etwas lustiges mache, muß meiner sich
sofort einmischen und das gleiche tun. Möglicherweise läuft Ponda nur gerne,
weil Du gerne neben ihn herfährst. Ich würde die Freude eines Hundes während
er läuft zunächst einer Ursache zuordnen, die nicht mit dem Laufen an sich
etwas zu tun hat. Vielleicht wollte Dich Max zu einem Spiel auffordern und
Dir durch sein 'strahlen' mitteilen: 'Ätsch, Du lahme Ente kriegst mich ja
doch nicht'? ;-) Wenn Jasper spielen will, dann nimmt er einen Stock auf und
paradiert mit hoher Aktion vor mir her. Sobald ich dann sage 'Na warte!',
rennt er los. Aber nicht weil er gerne rennt, sondern einfach nur spielen
will.
Das hört sich ja gar nicht gut an.
BTW: Manchmal werde ich das Gefühl nicht los, wir machen uns, was das
Interpretieren tierischen Verhaltens betrifft, etwas vor. Wenn wir keine
Hunde werden _wollen_, dann _müssen_ wir die Hunde eben zu Menschen machen.
;-) Nur ein gesunder Zweifel kann verhindern, daß da irgendetwas
durcheinander gerät.
Ebenfalls liebe Grüße,
Guido
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