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19.12.99 --
Daria Shigihara
RE: VDH oder Dissidenzvereine ?
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Hurra, endlich habe ich meine Kennung und kann etwas beisteuern.
Liebe Anke, liebe Petra, ich stimme Euch beiden in vielen Dingen zu, manches sehe ich jedoch anderes. Da ich eine Bordeauxdogge, die nicht aus VDH Zucht stammt, habe und eine dt. Schäferhundin aus SV/VDH Zucht hatte,wurde ich zwangsläufig mit "beiden Seiten" konfrontiert.
I)
- Mein Bordeauxdoggenrüde Scuba hat ICR- Papiere. Wir haben den Hund vor vier Jahren sehr unbedarft und naiv erworben.Rückblickend betrachtet war es der "Züchterin" ziemlich gleichgültig wohin der Hund tatsächlich kam und über die Abgabe hinaus gehende Kontakte interessierten sie nicht.
Wenn man einen Blick in die Zuchtordnung des ICR wirft, muß man schon eingestehen, dass sie an die in VDH-Vereinen gestellten Anforderungen an die Züchter nicht heranreichen kann und auch keine vergleichbaren Kontrollen der Hunde und ihrer Züchter bietet.
- Demgegenüber sind aber auch die Zuchtordnungen der einzelnen Vereine innerhalb des VDH meiner Meinung nach nicht immer Garantien für seriöse Hundezucht. Z.B ist der Zuchtordnung des SV/VDH unter 2.1.c)nachzulesen, dass ein Züchter pro Kalenderjahr maximal 10 Würfe auf seinen Zwingernamen züchten darf. Der Verdacht der puren Vermehrung ist da -Kontrollen hin, Kontrollen her- nicht zu bestreiten.Auch die Möglichkeit mehrere Rassen zu züchten bietet der VDH. Ein in Molosserkreisen bekannter Zwinger züchtet vier verschiedene Molosser-Rassen und hat ständig Welpen dieser Rassen anzubieten.
Die DSH Hündin kam als Scuba zwei Jahre alt war aus zweiter Hand zu uns.Der Züchter dieser Hündin zieht seine Würfe rein im Zwinger auf.Die Hündin hatte in zwei Jahren noch nie ein Haus von innen gesehen, kannte nur Zwinger und Hundeplatz.Selbstverständlich ist dies nicht auf die Mehrheit der Züchter im VDH zu beziehen.
II)
Wenn das mit der Abstammung eines Hundes immer so einfach wäre...
-Nur eine Genotypen-Datenbank, wie bei einigen Vereinen schon eingeführt (meist noch auf freiwilliger Basis) oder geplant,stellt eine fast 100% Garantie der Identität und Abstammung eines Hundes dar.
-Mit der Aufnahme der Ostblockländer in die FCI und die damit verbundene Möglichkeit der Umschreibung der Papiere verliert der VDH schon ein wenig Seriösität: Ein Billigwelpe mit jeweiligen FCI Papieren in Polen, Tschechien oder Russland gekauft und mit ein wenig Aufwand erhält der Hund dann seine VDH Papiere. Da erscheint mir die Richtigkeit der Abstammung auch nicht mehr garantiert zu sein, denn gerade in diesen Ländern gibt es nach wie vor regen gewerblichen Hundehandel.
III)
Was die HD-Auswertung betrifft vermisse ich in der Praxis objektive und genormte Kriterien. Ein mir bekannter Hund wurde mit mittlerer HD ausgewertet. Damit erhielt der Hund keine Zuchtzulassung. Der Röntgentierarzt vermutete eine Übergangsform.Bei der anschließenden Zweituntersuchung, dessen Entscheidung endgültig ist, wurde der Hund als HD frei ausgewertet.In verschiedenen Studien wurden identische Aufnahmen von Hüften Experten verschiedener (universitären) Auswertungsstellen zur Bewertung vorgelegt.Von frei bis mittel und war alles vertreten bei ein und denselben Aufnahmen.Ferner ist es unter Veterinärmediziner strittig, ob HD tatsächlich überwiegend genetisch bedingt ist.
IV)
Am besten besucht man mehrere Züchter und informiert sich umfassend. Das erhöht die Chancen einen guten und seriösen Züchter zu erkennen- unabhängig welchem Verein dieser angehört.
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