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29.11.99 --
Helmut Steinberger
Re: SCHH besteht nur aus Unterordnung (war Re: Neue Themen)
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'Am Sun, 28 Nov 1999 20:18:11 +0100, schrieb Hexe «Hexchen@bigfoot.de»
Wenn Du in Abt. A und C den Hund nicht UO mäßig arbeiten würdest,
könntest Du die Prüfung in C nicht bestehen und in A nicht höchste
Punktezahlen bekommen.
Nenn mir eine Übung in Abt. C wo der Hund selbstständig entscheiden
muß was zu tun ist, wo er sozusagen sein Hirn gebrauchen muß, und
begründe mir, warum Du die Prüfung nicht bestehen kannst, wenn Du in C
Unterordnung vom Hund verlangst. Das verstehe ich nämlich überhaupt
nicht.
So unterschiedlich ist die österr. PO zur deutschen nicht. Ich beziehe
mich auch auf die IPO. Die ist für alle gleich.
In Abt. A wird vom Hund verlangt, daß er gleichmäßiges Tempo zeigt und
immer die Nase tief hat. Dazu darf er an den Winkeln nicht kreisen
bzw. sie überschießen. All das wiederspricht dem natürlichen
Suchverhalten.
Wir sind bestimmt nicht in der Lage einzuschätzen, was für ein
Geruchsbild der Hund auf der Fährte vorfindet. Mal ist es stärker mal
schwächer. Das verändert sich auch im Verlauf einer Fährte. Warum soll
der Hund die Nase 5 mm über dem Boden halten, wenn die Spur so
intensiv ist, daß er sie aus einem Abstand von 30 cm riecht? Du klebst
ja auch nicht mit den Augen an einer Plakatwand, wenn Du eine Schrift
lesen sollst, die mit 30 cm großen Buchstaben geschrieben ist.
Genauso ist es mit dem Suchtempo. Warum soll der Hund langsam suchen,
wenn er quasi eine Autobahn an Spur vor sich hat?
Kein Wolf würde langsam suchen, wenn er eine deutliche Spur verfolgt.
Wenn das Geruchsfeld schwächer wird muß er ohnehin sein Tempo
verringern.
Auf einer Fährte kann es schon vorkommen, daß sich die Intensität des
Fährtengeruches unterschiedlich darstellt. Wenn der Hund dann sein
Suchtempo der Intensität anpaßt, was natürlich wäre, gibt das
Punkteabzüge.
Mir ist es bei einer SCHH3 Fährte passiert, daß mir die Richterin 3
Punkte abgezogen hat mit der Begründung daß Kira nach den Winkeln
etwas schneller geworden ist. 97 Punkte waren auch nicht so übel, aber
ich habe mir dann so meine Gedanken darpüber gemacht. Ich bin halt
nicht der Typ, der einfach alles so als gegeben hinnimmt. Für mich muß
alles einen logischen Grund haben. Der logische Grund war in diesem
Fall eben, daß man die Fährte unterordnungsmäßig gezeigt haben will.
Nehmen wir mal diesen speziellen Fall (liegt übrigens 1 Jahr zurück,
ich schreibe hier also nicht im Affekt). Der Hund arbeitet eine Fährte
aus. Er kommt an eine Stelle, wo die Fährte nicht mehr geradeaus
weitergeht. Er muß sich also etwas mehr anstrengen und sich
orientieren wohin die Spur sich wendet. Er findet den richtigen Weg
und hat es nun wieder leichter. Dadurch wird er schneller. Das gibt
aber Punkteabzug für etwas ganz natürliches. Will man diesen
Punkteabzug verhindern, dann muß man die Fährte wie eine UO
durcharbeiten.
Sowas finde ich absolut unnötig und auch kontraproduktiv. Das schöne
an der Fährtenarbeit war für mich immer, zu beobachten, wie der Hund
an die Sache herangeht. Wenn mal eine geringer Intensität der Spur da
ist, wird ganz intensiv gschnüffelt und es geht langsam voran. Ändert
sich der Untergrund und wird die Spur für den Hund deutlicher, dann
geht es auf einmal rasch dahin. Sowas gefällt mir, bringt aber in der
SCHH kaum Punkte.
Ich spreche hier nicht von FH Prüfungen. Da wird das anders
gehandhabt. In der SCHH ist es aber absolut ein Muß, daß der Hund
exakt gleichmäßig und immer mit tiefer Nase sucht. Das ist absolut
widernatürlich und daher reine Unterordnung.
Servus Helmut
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