|
11.11.99 --
Helmut Steinberger
Re: schutzhund
|
|
|
'Am Thu, 11 Nov 1999 20:22:43 +0100, schrieb 'Martina Koch'
«mar.koch@t-online.de»
Da hast Du recht. Tut wirklich nicht sonderlich weh. Ich habe es
zuerst an mir ausprobiert, bevor ich damit das erste mal einen Hund
geschlagen habe.
Nachdem es nicht weh tut, ist die Sinnhaftigkeit dieser Schläge noch
mehr zu hinterfragen. Was will man damit bezwecken?
Ich schlage jetzt keine Hunde mehr, da ich keine IPO mehr mache. Im
Mondioring hat der Figurant viele Möglichkeiten zu versuchen den Hund
zu beeindrucken. Dazu braucht er ihn nicht schlagen.
Da wird hauptsächlich mit Mimik und Gestik gearbeitet. Dazu kommt der
Bambusstock, der gespalten ist, sodaß er ein klapperndes Geräusch
erzeugt. Damit wird der Hund aber nicht berührt, sondern es wird nur
in der Luft geschlagen, daß dieses Klappergeräusch entsteht.
Zusätzlich gibt es noch eine Reihe von Gegenständen, die eingesetzt
werden können. Allesamt haben sie die Aufgabe, die psychische
Belastbarkeit des Hundes aufzuzeigen. Alle haben aber eine
Gemeinsamkeit. Sie dürfen dem Hund keine Schmerzen zufügen oder ihn
gar verletzen.
Ich denke schon daß Hunde, sicher gibt es da auch Unterschiede, ein
anderes Schmerzempfinden haben als Menschen.
Alleine wenn ich denke, wie Kira sich oft bei Verletzungen verhält.
Sie wurde in letzter Zeit desöfteren durch Hundebisse verletzt. Offene
Wunden an den Vorderpfoten zwangen sie oftmals zu einem hinkenden
Gang. Sobald aber irgendetwas interessantes los war, war von einer
Verletzung nichts mehr zu bemerken.
Besonders arg war eine Verletzung, die sie vor etwas über einem Monat
hatte. Da wurde bei einer Auseinandersetzung mit einem anderen Hund
ihr rechter Augapfel zerstört, sodaß er herausgenommen werden mußte.
Das Augenlied wurde vernäht und ist mittlerweile gut zusammengeheilt.
Der Vorfall passiert zu Mittag. Dannach lag sie 3 Stunden in Narkose.
Der TA meinte, daß der Blutverlust so groß war, daß sie beinahe
gestorben wäre. Er mußte Infusionen geben. Um 18 Uhr lief sie wieder
herum als ob nichts geschehen wäre.
Wenn ich überlege, daß ich in so einem Fall vermutlich Wochenlang in
Argonie gelegen wäre, dann ist es schon erstaunlich wie robust so ein
Hund eigentlich ist.
Zu meiner Freude merkt man Kira den Verlust ihres rechten Auges weder
im Alltag noch beim Training an, aber das ist eine andere Geschichte.
Mir hat dieser Vorfall gezeigt, daß Hunde weit weniger empfindlich
sind, als wir Menschen. Sie machen sich auch nichts aus solchen
Verletzungen. Sie akzeptieren es wie es ist.
Das ist aber kein Grund um sie in sportlichen Prüfungen zu schlagen,
um wieder zum Thema zu kommen.
Servus Helmut
|
|
|
|