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13.10.99 --
Jutta Bechinger
Re: Staupe
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Hallo Jutta :-)
Jutta Wiegmann «raju.wiegmann@t-online.de» schrieb in im Newsbeitrag:
7u1qsc$5qd$1@news06.btx.dtag.de...
Ich hoffe doch nicht dass du selber einen Staupefall hast?
Die Staupe ist eine ansteckende, fieberhafte Viruserkrankung.
Inkubationszeit: 3-6 Tage
1. Virusstadium - Dauer einige Stunden bis mehrere Tage. Hohes Fieber
bis 41 Grad, große Mattigkeit und Appetitlosigkeit, wäßriger Nasen-
und Augenausfluß mit Bindehautentzündung, Rachenentzündung mit
Schluckbeschwerden. Seltener Durchfall und Erbrechen.
Hier sollte man sofort einen Tierarzt aufsuchen!
Da das Stadium recht kurz ist und darauf ein bis sieben Tage ohne
Fieber und sonstige Symtome folgen, bis das Sekundärstdium eintritt,
besonders bei Jungtieren und ungeimpften älteren Tieren nicht als
harmlose Erkältung abtun sondern zum Tierarzt gehen. In diesem Stadium
besteht eine gute Aussicht auf Heilung.
2. Sekundärstadium - Ein bis sieben fieberfreie Tage nach dem
Virusstadium, Infektion mit Sekundärbakterien. Fieber meist unter oder
wenig über 40 Grad. Es können folgende Organe befallen sein:
Atmungsapparat (Nasenausfluß,Schluckbeschwerden,Husten)
Verdauungsapparat (Appetitlosigkeit,Erbrechen,Durchfall)
Niere und Blase (Harndrang, blutiger Urin, aufgekrümmter
Rücken)
Herz (ohne entsprechende Untersuchug schwer feststellbar)
Auge (Entzündung der Bindehaut und der Augenhornhaut)
Die Heilungsaussichten sind in diesem Stadium unterschiedlich.
3. Nervöses Stadium - Zum Teil anschließend an das Sekundärstadium
oder einige Zeit später, nach scheinbarer Genesung vom 2. Stadium;
aber meist nicht vor 3 Wochen nach erfolgter Erkrankung. Fast immer
bestehen in dem Zwischenraum der scheinbaren Gesundheit
Körpertemperaturen um 39,9 Grad, gesteigerter Appetit und ein
'verschleierter Blick'. Im nervösen Stadium treten entweder
Bewegungsstörungen und Krämpfe oder Lähmungen auf. Eine Behandlung
dieses Stadiums ist nicht sehr aussichtsreich, besonders bei höherem
Fieber. Fast immer bleiben gelegentliche Muskelzuckungen zurück,
besonders an Beinen und Kopf.
Erreger können noch Monate nach überstandener Krankheit vornehmlich
mit dem Urin ausgeschieden werden, deshalb alles regelmäßig gut
desinfizieren. Ein Überstehen der Krankheit verleiht lebenslangen
Schutz.
Behandlung beim nervösen Stdium:
Frühestens drei Wochen nach der Infektion können Krämpfe oder
Zuckungen auftreten, auch wenn das Tier bis dahin gesund erschien
(nervöse Staupe).
Als Therapie gegen diese Infektion kann man im Verdachtsfall
Gammaglobline, also spezifische Staupe-Antikörper (Stagloban) oder die
Paramunisierung einsetzen. Zeigt die Krankheit bereits Symtome, nützen
diese Seren und Impfungen nichts mehr. Die medikamentöse Bekämpfung
richtet sich gegen die Sekundärinfektionen. Dabei wirken
Breitbandantibiotika; beim Jungtier jedoch keine Tetrazykline
(Zahndefekte)! Starke Reizzustände werden durch Kortisone gemildert,
bei Befall der Organe die entsprechenden Medikamente verwendet. Steigt
die Temperatur zu hoch, helfen fiebersenkende Mittel. Vitamingaben,
Leberschutz und Infusionen entgiften. Gute Pflege und Fütterung sind
Voraussetzung der Genesung. Bei Krämpfen im nervösen Stadium versucht
man die gleiche Therapie wie bei Epilepsie. Im günstigsten Fall erholt
sich der Hund. Es bleiben jedoch manchmal örtliche Muskelzuckungen,
oft über viele Jahre, zurück.
Gruß Jutta :-)
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