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07.10.99 --
Michael Schmorenz
Re: 3. Tour Hunderettung Rumänien
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Andreas Priebe «wolf-hound@topmail.de» schrieb in im Newsbeitrag:
7tgnnd$ebp$1@news06.btx.dtag.de...
aus
im
andere
Ich habe, ehrlich gesagt, diesen Satz soeben erst gelesen, da ich das
Posting eigentlich (entschuldige) nur überflogen habe. Ich hörte das
Tierheim Argument zu oft. Daher nur oberflächlich gelesen.
Nur eines aber stößt mir jetzt doch merklich auf: Du schriebst 'andere
Länder, andere Sitten'. Gut, gehen diese Sitten in Richtungen, die
ausschließlich den Menschen betreffen, kann man sagen, es wäre gerade
noch so in Ordnung. Aber rechtfertigen andere Sitten die qualvollen
Tötungen der Jagdhunde in Spanien, das abschlachten von Hunden im
heißgeliebten Amerika, Quälereien hier und dort, sinnloses abschlachten
der verschiedensten Tierarten? Nein, da machst Du es Dir zu einfach.
Es war in Rumänien 'Sitte' Hunde zu erschlagen, zu vergiften und durch
die Müllabfuhr zu entsorgen. Auch Straßenkinder mußten dran glauben,
wenn sie die ausgelegten Köder als solche nicht erkannten. Genauso ist
es Sitte, in Constanta, dem Badeort Rumäniens, weiterhin keine
Streunerhunde zu dulden, sie werden dort klammheimlich weiter
vernichtet. Auch werden dort Straßenkinder zwangsweise deportiert oder
landen aus fadenscheinigen Gründen im Gefängnis, weil der Tourismus ein
sauberes Constanta verlangt.
Soviel zu 'andere Länder, andere Sitten'. Unsere Sitten hierzulande sind
auch nicht die besten, unterscheiden sich aber doch zumeist deutlich von
anderer Länder Mentalität. Gewiss, auch in Deutschland gibt es Elend
unter Mensch und Tier. Hier aber gibt es sehr oft jemanden, der
aufschreit 'so geht das nicht'. Menschen läßt unser Staat, ob man die
Oberen mag oder nicht, nicht verhungern. In Rumänien aber sieht das
Ganze ganz anders aus. Das einzige, wo da der Staat hilft, ist die, wenn
auch recht schlechte, medizinische Versorgung. Die kostet nichts und
kein Mensch wird in den finanziellen Ruin geschickt, wenn er mal so
richtig krank ist. Ob er dann aber noch einen Job hat, wenn er wieder
gesund ist, steht auf einem anderen Blatt. Um die Hunde aber kümmert
sich dort nahezu niemand!!! Eine löbliche Ausnahme ist das private
Tierheim in Brasov. Hier zeigen Rumänen, daß sie doch nicht so sind, wie
wir immer vermuten. Es wird prima geführt und die Hunde haben dort ein,
wenn auch karges, Heim. Wir werden Brasov unterstützen und auch von dort
Hunde holen. Bei denen wissen wir, die Hunde wurden gepflegt und
geliebt, mit den eingeschränkten Mitteln, die dort zur Verfügung stehen.
Die deutschen Tierheime aber, es sei mir und unserem Verein gestattet,
lassen wir aussen vor. Denen wird wirklich sehr, sehr viel geholfen.
Hunde, sie sollten dort zwar auch raus, geht es im Tierheim recht gut.
Sie bekommen Nahrung, Auslauf und Pflege. Die Straßenhunde in Rumänien
aber nicht.
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