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07.10.99 --
Burkhard Redeker
Re: Rattengift [achtung lang]
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Hallo, ich bin's nochmal.
Ellen Ziemer-Sonnenberg schrieb:
Bei einer Vergiftung mit Rattengift stirbt das Tier nicht primär
an der toxischen Wirkung des Giftes, sonder im Verlauf einiger Tage
durch unstillbare Blutungen bei Mikroverletzungen z.B. des Magen/Darm
Traktes. Es ist also durchaus möglich, daß die ersten Symptome erst
einige Tage nach der Aufnahme des Giftes auftreten können.
Genau hierin liegt ja auch die Gefahr, meistens nehmen die Hunde das
Rattengift unbeobachtet auf und weisen dann nach einigen Tagen
unspezifische Symptome auf. In meinem Umfeld kenne ich min. zwei
Fälle, in denen der TA eine solche Vergiftung falsch oder zu spät
diagnostiziert hat. Meist wurde nach Darmblutungen (Blut im Kot)
mit Antibiotika auf eine Darminfektion behandelt.
Deshalb ist es wichtig, nach dem Auftreten von Symptomen die
entfernt den Schluss auf eine Rattengift-Vergiftung nahelegen,
diese Vermutung mittels der Züricher Datenbank zu vertiefen und
dann sofort den TA zu konsultieren und ihm diese Vermutung
mitzuteilen. Selbstverständlich ersetzt die Giftdatenbank keinen
TA-Besuch, aber die Ausbildung der TA in Toxikologie ist nicht sehr
ausgeprägt und jeder mündige Tierhalter/Patient sollte die
Entscheidungen
seines Arztes hinterfragen.
Macumar ist ein niedrig dosiertes Medikament in der Humanmedizin
und nicht vergleichbar mit der Dosierung in Schädlingsbekämpfungs-
mitteln. Wenn eine Ratte eine komplette Mahlzeit aus Rattengift-
ködern bestreitet, müsste m.E. die Giftmenge im Verdaungstrakt der
Ratte reichen, um einen mittelgroßen Hund nach dem Fressen der
Ratte zu töten. Schon wenn ein Hund geringe mengen Rattengift
aufnimmt und dann einen Fremdkörper verschluckt, der zu Schleim-
hautverletzungen im Magen/Darm Trakt führt, so kann dies lebens-
bedrohend sein.
Ciao Burkhard
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