Hallo Claudia!
Im Artikel «7rfrvf$cm$2@news.gigabell.net», 'Claudia' «Claudia@itbnet.de»
schreibt:
nichtwenigstens nach dem ersten Biß in die Hand, die ja eindeutig nun sein
Aus der Ferne ist die Situation nur schwer zu beurteilen und deshalb ist das
folgende nur als Hypothese zu verstehen.
Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Verhalten des Hundes um eine angeborene
oder erworbene Instinkthypertrophie. Das Bewachen und Verteidigen von Beute ist
ein durchaus normales Verhalten eines Hundes und wird dem Funktionskreis
Bewachen (Beute/Schlafplatz/Junge...) zugeordnet.
Allerdings sollte der Hund dann, nachdem dieser das Brötchen liegenließ, den
sich entfernenden Jungen nicht mehr angreifen. Mit anderen Worten: der erste
Biß ist noch zu verstehen (wenn auch dieser durch sachkundige Sozialisierung
während der Welpenzeit im adulten Stadium nicht auftreten müßte), aber das
Nachfassen beim Entfernen des Jungen ist dann spätestens als Verhaltensabnorm
zu bezeichnen. Was mich an der ganzen Sache am meisten stört, ist folgendes:
der Hund kannte den Jungen und hatte mit ihm gespielt. Und dabei wird er die
Kräfte des Kleinen sicher einzuschätzen gelernt haben. Ein adulter Hund sollte
also sein Verhalten dem Jungen anpassen können. Wenn er das nicht tut und
zubeißt, dann handelt es sich um eine nicht-etablierte Beißhemmung und die ist
immer fatal.
Das der Junge sich falsch verhalten hat, steht außer Frage und er wird das
sicher auch verinnerlicht haben :-(
Aber auch der Hund zeigt Fehlverhalten und darauf sollte reagiert werden. Zumal
der Hund bei diesem Vorfall ja auch etwas gelernt hat: Beißen zeigt Erfolg.
Und dieses wird sehr wahrscheinlich wieder angewendet werden. Also sollte der
Halter des Hundes sich sehr gut überlegen, wie er jetzt weiter vorgehen möchte
oder ob er das Geschehen auf sich beruhen läßt und abwartet.
Liebe Grüße von Dagmar