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14.09.99 --
VereDierks
Re: Dysplasien am Ellbogen
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»Der Verdacht auf ED wurde bestätigt.
Ich hatte für euch gehofft, daß es nicht ED ist - tut mir leid. Das ist aber
noch kein Grund zum Verzweifeln. Bei meinem Hund war die Operation die richtige
Entscheidung und ich habe sie nicht einen Tag bereut.
Gute Einstellung! Auch mein TA hat die Finger von einer Operation gelassen und
mich an einen Spezialisten verwiesen.
Mein Hund wurde in Nürnberg operiert, aber bei der TH Hannover seid ihr
bestimmt in guten Händen. Die Operation wurde auch bei ihm endoskopisch
durchgeführt. Die dadurch entstandene Wunde war nur sehr klein. Als ich ihn
abgeholt habe, hatte er nur einen relativ dünnen Verband um das Gelenk herum.
Diese Garantie wird dir auch kein Tierarzt geben!
Zu deiner Beruhigung - bei meinen Hund war die Operation ein Erfolg. Ein
100%-Erfolg bzw. ein völlig normales Gelenk wird man durch die Operation aber
wohl kaum hinbekommen, aber auch ein Teilerfolg ist bei den schweren Fällen
besser als gar nichts.
Ich habe Krümel um 8 Uhr morgens zum TA gebracht und konnte ihn abends um 18
Uhr wieder abholen. Ein Besuch stand somit gar nicht zur Debatte. Als ich ihn
abends abholte, war er zwar wach, er war aber durch die Narkose noch völlig
geschwächt und hat mich nicht erkannt! Ich hatte gedacht er würde sich
wahnsinnig freuen mich zu sehen- aber nichts. Aufgrunddessen würde ich sagen,
daß ein Besuch am ersten Tag sinnlos ist, und in deinem Fall würde ich auch auf
einen Besuch am nächsten Tag verzichten- aber hier gibts warscheinlich viele
verschiedene Meinungen.
Krümel konnte abends nach der OP schon wieder laufen (sehr unsicher, aber
immerhin), ins Auto und bei Treppen mußte ich ihn tragen. Die Wunde ist sehr
schnell verheilt. Ich bin noch zu 2 Nachuntersuchungen gewesen, aber wenn ich
mich richtig erinnere, war die Wunde schon nach ein paar Tagen zugeheilt. Viel
schwieriger war es, seinen Bewegungsdrang zu bändigen. Ich durfte die ersten
Tage nur kurz Gassi gehen und danach für die nächsten 4 Wochen auch nur kurze
Spaziergänge an der Leine mit ihm machen. Und das mit einem jungen, übermütigen
Hund, der ein paar Tage nach der Operation keine Schmerzen mehr hatte! In
meinen kurzen Zeiten der Abwesenheit hat er seinen Bewegungsdrang alleine
ausgelebt und in meiner Wohnung alles auseinandergenommen was nur möglich war.
Nach ca. 4 - 5 Wochen habe ich ihn dann mal wieder ohne Leine laufengelassen
und die täglichen Spaziergänge wieder ausgedehnt.
Es gab bis zum Alter von ca. 1 1/2 Jahren immer wieder Tage an denen ich das
Gefühl hatte, daß Krümel nicht ganz klar läuft. Ich habe dann die Spaziergänge
an den nächsten Tagen gekürzt. Ich führe es darauf zurück, daß ein 100%iger
Erfolg nicht möglich ist und es deshalb gerade in der Wachstumsphase doch hin
und wieder zu Schmerzen kommt.
Die Arthroseanfälligkeit liegt nach Aussagen meines TA fast bei 100% - bei
einigen Hunden kommt sie früher, bei anderen später. Mein Hund ist jetzt 4 1/2
Jahre alt und und im letzten Jahr war er zwei mal auf dem operierten Bein lahm.
Vor ca. 3 Monaten habe ich ihn zur Kontrolle röntgen lassen und auf den
Röntgenbildern war die Arthrose klar zu erkennen. Diese Lahmheiten halten sich
aber in Grenzen, wenn man aufpaßt und seinen Hund nicht überanstrengt - nach
einer Weile kann man sehr gut abschätzen wieviel Bewegung nötig und wieviel
Bewegung schädlich ist. Bis auf Radfahren, Sprünge und zu lange Spaziergänge
(besonders in den Bergen) kann man mit ihm noch alles machen. Auch zu ruhigen
Ausritten nehme ich ihn noch mit.
So, das ist jetzt doch wesendlich länger geworden als ich gedacht habe, aber
ich hoffe ich habe dir mit den Antworten ein wenig Mut gemacht!
Ich wünsche Euch alles Gute, schreib doch bitte wie es weitergeht!
Gruß
Verena Dierks
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