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12.09.99 --
Thomas Luening
Re: Hilfe mein Hund knurrt!!!
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»Am Sat, 11 Sep 1999 21:45:31 +0200 schrieb Jutta Wiegmann :
Ja!
Nein, kann ich nicht. Das überlaß ich denen, die etwas von Hunden
verstehen.
Stell Dir vor, Du bekämst den Brief eines ratlosen Vaters. Dieser schreibt Dir ,
er hätte Angst vor seinem gewalttätigen Sohn und fragt Dich nun, was er tun kann
um sich wieder Respekt, Gehorsam vom Sohn und Dominanz über den Sohn zu
verschaffen. Was würdest Du also per Ferndiagnose antworten?
Wo ist der Ansatz? Den Sohn vielleicht mit harter Strafe 'zerbrechen'? Könnte das
der schwächliche Vater? Würde er dabei vielleicht sogar den kürzeren ziehen? Wäre
der Sohn dann nicht hinterher noch zusätzlich erstarkt?
Könnte der Vater seinem Sohn vielleicht irgendetwas mit Androhung von Strafe
verbieten? Könnte er auch nur ein einziges Verbot durchsetzen?
NEIN! NEIN! NEIN! Jedwede Machtprobe und Anwendung vom Gewalt würde/kann
hier eskalieren. Gewalt und Machtproben sind eindeutig der falsche Weg.
Wo liegt die Ursache der Probleme dieses Vaters? Anscheinend ja wohl in der
gesamten vergangenen Erziehung dieses Sohnes, an der gesamten Art und
Weise des Umgangs miteinander.
Nun, da der Vater selber die Ursache aller Probleme ist, liegt auch der
Lösungsansatz ganz sicher nicht beim Sohn, sondern ebenfalls beim Vater.
So ähnlich ist es beim Hund. Hier geht es nur mit einer schrittweisen Demontage
des Hundes in der Hierarchie, langsames Beschneiden von Rechten, Vorrechten,
Anspruch auf Requisiten, etc. etc.
Gleichzeitig jedes Verhalten des Hundes (Sohnes) welches deeskalierend ist
verstärken, zusätzlich (ich habs schon häufig genannt) NILIF, also, will er was,
muß er was dafür tun.
Mein Rat: In fachkundige Hände begeben. Nicht auf irgendwelche virtuellen Ratschläge,
verlassen, die einen dann letztendlich mit der Umsetzung alleine lassen. Nicht zu solchem
Schwachsinn überreden lassen, den Hund mit Gewalt zu unterwerfen. Macht es jemand
anderes, hat man selber nix davon, macht man es es selber, kannst man den kürzeren
ziehen (übertrage dieses Beispiel auf den Sohn).
Vertraut machen mit dem Clickertraining, in der Anfangsphase vermeiden, Druck
auf den Hund auszuüben, weder physisch noch psychisch. Das kann man erst später tun,
nachdem der Hund demontiert ist. Man kann erst dann eine Strafe konditionieren, oder
ein Abbruchsignal etablieren, wenn der Hund bereit ist, erwartungsgemäß darauf zu
reagieren. Vorher ist es ein Glücksspiel mit unbestimmten Ausgang. Nicht so einen
Mist glauben, ein dominanter Hund wäre mit Leinenruck, aufs Kreuz werfen, mit
Stachelhalsband zu 'reparieren', oder sogar mit Teletakt einer Heildressur zu
unterziehen - das ist alles Scheisse, im wahrsten Sinne des Wortes.
Darüber nachdenken, ob nicht man vielleicht doch selber für das Probleme
verantwortlich ist, und ob nicht der erste Ansatz zur Lösung bei sich selbst zu
suchen wäre.
Nein, wie gesagt, ich kann das nicht. Frag mich bitte auch nicht weiter.
Ich verstehe nicht genug von Hunden, um da virtuelle Ratschläge geben
zu können. Außerdem bin ich kein Hellseher, insofern kenn ich in
keinster Weise alle relevanten peripheren Haltungsumstände,
Beziehungen, Einflußgrößen usw.usw.
Wie schon gesagt. Meine Kenne reicht dafür nicht aus.
mfg
Thomas
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