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08.09.99 --
Wolfgang Strobl
Re: Hunde vs. Fahrradfahrer
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r_buschner@KNUUT.de (Ralf K. Buschner) wrote:
Ralf, Du ruderst mit den Armen. Wen interessiert in diesem Zusammenhang
denn, was Du tagtäglich in München beobachtest. Die Behauptung war,
Rotlichtverstöße, Geisterfahrten usw. gehörten zu den 'Freiheiten das
Radfahrens'.
Das ist genau so ein Schmarrn, als würde jemand behaupten, das Überziehen
der Tüv-Termine, das Parken auf den Gehwegen oder das Geisterfahren auf der
Autobahn, das zu schnelle Fahren sowie das Fahren unter Alkoholeinfluß
gehörten zu den 'Freiheiten des Autofahrens', bloß weil man das andauernd
sieht und andauernd davon hört.
Ich habe nicht geschrieben, daß Du Dich zwingend so verhältst, sondern daß
Du Dich selber als schlechtes Beispiel dafür anbietest, wogegen Du hetzt.
ICH weiß nicht nur als Autofahrer, sondern auch als Radfahrer recht genau,
was meine Rechte und Pflichten sind, und vor allen Dingen auch, wofür welche
Regeln dienen, welche Verstöße besonders gefährlich sind und was man besser
vermeidet, selbst wenn es verboten ist (manchmal leider auch: geboten, wie
etwa bei der Mehrzahl der Radwege). Wofür man 'tief in die Tasche langen'
muss, interessiert mich da als Radfahrer erst in zweiter Linie, denn im
allgemeinen bezahle ich für einen Fehler nicht mit einem Lappen Papier,
sondern mit einem Lappen Haut - und das schmerzt mehr, das kannst Du mir
unbesehen glauben.
Aus diesem Blickwinkel gewinnt dieses Geschwätz über die 'Freiheiten der
Radfahrer', welches darauf abstellt, Radfahrer hielten sich an keine Regeln
und hätten keine Rechte, einen ganz eigentümlichen Geruch. Genauer gesagt:
es stinkt, und zwar ziemlich.
Radwege und 'Freiheiten der Radfahrer' in einem Zusammenhang zu erwähnen,
das ist ein schönes Beispiel für den Spruch 'wer den Schaden hat, braucht
für den Spott nicht zu sorgen'.
Aber das gilt vermutlich für Dich alles nicht, Ralf.
Ich nehme an, Du bist so verständig, daß Du angesichts eines auf der
Fahrbahn fahrenden Radfahrers zu Deinem Beifahrer sagst: '... da sieh mal,
endlich mal ein vernünftiger Radfahrer, der nicht den Radweg benutzt und
dort Fußgänger belästigt und spielende Hunde gefährdet, sondern wie ich die
sichere Fahrbahn bevorzugt. Sollte man sich mal ein Beispiel dran nehmen.'
Oder?
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