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06.09.99 -- Kurt Fischer

Re: Hunde vs. Fahrradfahrer














Volker Greulich «volker.greulich@libertysurf.fr» wrote: Da haette ich folgenden Erklaerungsversuch anzubieten: Hunde sind sehr autoritaer gepraegte Tiere mit einem in der Entwicklung fixierten Bild im Kopf, wie etwas auszusehen hat, sei es nun Mensch oder Fahrzeug. Alles was diesem Bild zuwiderlaeuft wird entweder vernichtet, bestraft oder zumindest verbellt.(Aehnlichkeiten mit lebenden Personen rein zufaellig ;-) ). So waere es z.B. zu erklaeren, dass Hunde die normalerweise auf Radfahrer nicht mehr reagieren, auf mich als Liegeradler sehr heftig anschlagen, waehrend unser eigener Hund, der mit (Liege)raedern aufgewachsen ist, sich nach keinem Radler auch nur umdreht, nicht mal nach Mountainbikern... :-) Wenn ich bei der Gelegenheit auch noch ein paar Irrtuemer klarstellen duerfte: Hunde sind keine Raubtiere, vielmehr stammen sie von ihnen ab und tragen als Erbe noch allerlei rudimentaere Elemente in sich, z.B. Jagdtrieb, oder in abgeschwaechter Form, Spieltrieb. Auch die Tendenz Fluchtwild(Radler) zu verfolgen leitet sich daraus her. Dieser Ruf der Ahnen laesst sich auch durch beste Ausbildung nicht immer gaenzlich unter Kontrolle bringen. Hunde die Menschen oder andere Hunde ernsthaft angreifen und verletzen, sind nicht besonders durch obiges Erbe belastet, im Gegenteil. Solche pathologischen 'Killer', die uebrigens meist durch falsche Behandlung durch den Menschen dazu gemacht wurden, sind ihren Trieben voellig entfremdet und 'asozial'. Sie haben in der Gesellschaft nichts verloren, hier muss der Schutz der Umwelt den Ausschlag geben. Hunde sprechen fuer den Kundigen meist eine klare Ausdruckssprache und reagieren fuer den Eingeweihten selten unberechenbar, aber es liegt ganz eindeutig in der Verantwortung von uns Hundehaltern, dass sich niemand durch sie gestoert oder erschreckt fuehlt. Nicht jeder verfuegt ueber die langjaehrige Erfahrung mit Hunden wie wir und Bemerkungen wie 'der will ja nur spielen' sind da nicht sehr hilfreich. Hunde ab einer gewissen Groesse sind durchaus einer 'Waffe' vergleichbar, entsprechend verantwortungsbewusst sollte mit ihnen umgegangen werden. Der mit Abstand beste Tip zur Hundeabwehr war bisher sie zum Mitlaufen aufzufordern, wirkt natuerlich nicht bei tatsaechlich aggressiven Exemplaren. Hier scheint das beste Mittel gemaess amerikanischer Erfahrunge ein spezielles Pfefferspray zu sein, da Hunde ihre Umwelt hauptsaechlich ueber den Geruchssinn wahrnehmen und so am wirksamsten ausser Gefecht gesetzt werden. Ein guter Tip koennte auch ein Schirm sein, der sich selbst
aufspannt. Abgesehen vom Schrecken den er ausloest. haelt er den Hund auch auf Abstand und lenkt gegebenenfalls vom Menschen ab. Vgl. Stier und rotes Tuch. Liegeradler mit Vollverkleidung sind natuerlich fein raus, aber
bereits eine Frontverkleidung kann Wunder wirken und hat schon so manchen Pseudojaeger erschreckt. Ich selbst hatte in ueber 20 Jahren regelmaessigen Radfahrens bisher keine einzige akut gefaehrliche Begegnung mit Hunden auf dem Rad, aber ich kann halt mit ihnen umgehen und habe keine Angst vor ihnen, und genau das scheint mir oft das Problem zu sein. Aber, wie gesagt, der Handlungbedarf liegt hier beim Halter. Durchgehende Pferde und chaotische Huehner machen mir persoenlich wesentlich mehr Sorgen... :-) ciao, Kurt
Thema: Hunde vs. Fahrradfahrer


 
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