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30.08.99 --
Anja Wolf
Re: Motivation contra Gehorsam
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In article «19990829145806.15608.00003087@ngol06.aol.com»,
dagmarine@aol.com says...
Hallo Dagmar, zwar war Deine Antwort an Ellen gerichtet, aber ich
klink' mich hier 'mal ein.
Ich denke, die positive Konditionierung ist besser geeignet, weil :
ein eher weicher Hund damit besser gearbeitet werden kann - auch hat
es entscheidenden Einfluss auf die Qualität der Ausführung eines
Befehls.
Über die absolute Zuverlässigkeit (hier: Befehlsausführung, bzw. -
verweigerung kann ich momentan noch wenig sagen).
am Beispiel: Lobo schien alle Befehle zu kennen, als wir ihn mit vier
Jahren aus dem TH übernahmen. Null Ziehen an der Leine, Komm, Sitz,
Bei Fuss. Selbst Sitz und Platz auf Entfernung .
Macht er alles. Nur Kommando 'Komm' -oder 'Hier' - Fehlanzeige.
Gedrücktes, bedrücktes sich-an-mich-ranpirschen, das trifft's.
( Er hat für sich sogar entwickelt, eine 'Entschuldigung' für seine
Bummelei zu finden, er markiert erst einen Baum, sorry- aber ich
musste noch)
Typisches Beispiel für einen Hund, der unter (massivem) Druck
ausgebildet wurde.
Meine anderen beiden kommen ( wenn sie kommen) freudig und lachend.
Offengestanden- ich hab' echt lieber einen Hund, der grinsend um mich
herumhopst, den Komm- Befehl austestend- als einen, der ihn befolgt,
aber so- als müsse er sich durch Minenfelder zur Exekution bewegen.
Es macht mich echt mürbe, wenn dieser Hund auf mich zugeschlichen
kommt, als sei ich sein Henker. Was einen dann sauer macht, ich könnte
ihn dann grad' in den Hintern treten. Merkt er natürlich , wenn mein
Teekesselchen brodelt, was die Situation auch nicht entspannt.
Seit einem guten Jahr bin ich ( wenn auch nicht immer ganz fleissig) -
dabei, das umzukonditionieren, und es zeitigt Ergebnisse.
Das Entschuldigungspinkeln ist immer noch da, aber weniger, und der
Hund wird insgesamt losgelöster, freier.
Aber den Experten, der den Hund derart 'abgerichtet' hat, den würde
ich gerne 'mal kennenlernen.
Hier war die Abrichtung keine Aufrichtung und in puncto Gehorsam
eindeutig kontraproduktiv. Weil der Druck und der dadurch erzeugte
Stress es verhindert/e, dass der Hund im Gehorsam steht.
Und die Bindung, die ich für unerlässlich für gute Ausbildung halte -
dadurch auch Brüche und Kratzer bekommt.
Ein Hund, der mir nicht vertraut, mit dem kann ich nicht arbeiten.
Oder nur rudimentär, er wird gewisse Dinge ausführen, aber in
kitzligen Situationen eher sein Heil in der Flucht oder Verweigerung
suchen. Egal, was ich mit ihm anstelle, ich hab' immer nur den halben
Hund. (Der bekanntermassen umfällt, weil man auf einem- hier- zwei
Beinen - nicht stehen kann).
Anja
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