Ursula Seipel wrote:
Ich hab einmal das rein symbolisch stehen lassen und das
andere nur wegen der Länge, nicht wegen des Inhalts, gesnippt:
So wie Du das beschreibst arbeiten ca. 99 Prozent der
Hundeführer und mindestens 90 Prozent der Hundetrainer.
Thomas kann in seinen sensationellen Postings 100 Prozent
richtig erklären, warum das falsch ist. Und er hat 100
Prozent recht.
Nur: Du, Ursula, beschreibst - leider - die Realität. Wobei
ich für Thomas' (oder Martin's, etc.) Theorien bin:
Als Theorie bin ich voll einverstanden (wir versuchen so zu
arbeiten bzw. tun es auch). Nur gehört dazu auch ein Mensch
(das hat jetzt nix mit Dir, Ursula, zu tun), der ebenso
perfekt ist, wie die Theorie.
Ich stell einmal folgende - menschliche - Theorie auf:
Wr entschuldigen unser eigenes Verhalten oft damit, dass wir
'ja auch nur Menschen' sind. Wir haben Ärger im Job, mit der
Bank, stecken stundenlang bei brütender Hitze im Stau,
wurden von einem Trottel in der U-Bahn angerempelt, die
Schwiegermutter kündigte ihren Besuch über's Wochenende an,
die Kinder haben negative Noten in der Schule, das Essen ist
auch noch angebrannt und das Bier ausgegangen.
So. Und jetzt schnappe ich den Hund. Gehe am Hundeplatz -
und dieser 'Sau-Köter' spürt nicht nur unsere miese
Stimmung, sondern fangt dann noch zum Schnüffeln an, knurrt
(wie Herrchen) nach links und rechts.
Und dann kommt ein Trainer und sagt. Ruhe. Ausgeglichenheit.
Geduld. Motivation. Spiel und Spass.
Der Hund mag ja noch relativ ruhig sein - aber was ist
meinen/unseren Aggressionen?
Da kommt dann unweigerlich als Ventil der Brüller, der
Leinenruck, das strafende 'Platz' für den ganz lieben
'Sau-Hund', der am wenigsten dafür kann, dass die
Schwiegermutter kommt und das Bier ausgegangen ist.
Nochmals: Ich stehe voll hinter den Ausbildungsmethoden
eines Thomas oder Martins, etc.
Aber sind es - bei 'normalen Durchschnittsmenschen' mit all
ihren Problemen - nicht 'klassische Theorien' wie der
Marxismus oder das Christentum? Bei diesen beiden Theorien
fehlt auch der 'absolute Mensch'.
Kurz: Es ist schwierig genug, den Hundeführern beizubringen,
wie man einen Hund erzieht. Noch viel schwieriger (und IMO
unmöglich) ist es, die Hundeführer vorerst zu einem
ausgeglichenen Leben zu bringen.
Ich stell das einmal nur so zur Diskussion.
Herzliche Gruesse
Paul
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