Claudia Nahl schrieb in Nachricht
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Leishmaniose
in
Freunde haben vor einigen Jahren mit den Hunden Urlaub auf Teneriffa
gemacht. Die Wauzis haben sich an irgendeiner Pflanze vergiftet. Der Vet
dort war ziemlich entsetzt, als er hörte, daß sie keine Herzwurmprophylaxe
gemacht haben. Er meinte, es sei recht unverantwortlich und die meisten
ansässigen Hundebesitzer würden es tun (zumindest die, die ihren Hunde nicht
erhängen).
AFAIK kann man sie mittlerweile in Südeuropa bis F bekommen (Aussage meiner
TÄ)
sogar nix bei www.tiermedizin.de? «wunder...»
doch:
'Herzwurmkrankheit (Dirofilariose) des Hundes
Erreger: Dirofilaria immitis.
D. immitis ist obligat zweiwirtig mit weiblichen Stechmücken (Vorkommen z.
B. Mittelmeerraum, Süden der USA, Mittelamerika etc.) als Zwischenwirt und
v.a. Hunde als Endwirt und Infektionsreservoir. Die Stechmücken übertragen
infektiöse Drittlarven durch den Saugakt am Hund. Im Hund entwickeln sich
daraus die sogenannten Makrofilarien. Diese sitzen v.a. in den Lungarterien,
bei einem sehr starken Befall können sie sich bis ins rechte Herz oder sogar
bis in die Hohhlvenen ausbreiten. Selten können Makrofilarien auch an
anderen Orten sitzen (Haut, Nieren Muskeln etc.). Die Makrofilarien sind
zweigeschlechtlich, die weiblichen Parasiten gebären die Mikrofilarien,
welche sich erst wieder in der Stechmücke zu den für den Hund infektiösen
Drittlarven entwickeln können. D.h. die Anzahl der Makrofilarien ist
abhängig von der Menge der übertragenen Drittlarven beim Saugakt der
Stechmücke. Die Hauptveränderungen werden durch die Makrofilarien
verursacht: v.a. Lungen-, Lungengefäß und Rechtsherzveränderungen bis hin
zum Aszites (Bauchwassersucht). Es können aber auch andere Organe betroffen
sein (durch Mikrofilarien, die die Endstrombahn verstopfen oder durch
Antigen/Antikörper-Komplexe).
Diagnose: 1. Nachweis der Mikrofilarien indirekt im Blutausstrich
(Blutentnahme zwischen 18:00 und 14:00 Uhr), an Nativblutausstrichen kann
man durch anwenden einer speziellen Färbung D. immtis von nicht pathogenen
Dirofilarien unterscheiden.
2. Knott-Test (Anreicherung der Mikrofilarien)
3. Serologische Untersuchung auf Makrofilarien mittels Elisa.
4. Direkt Nachweis der Makrofilarien mittels Ultraschall in der A.
pulmonalis oder Herz (nur bei stärkerem Befall möglich.)
Therapie: Die beiden unterschiedlichen Filarien verlangen auch nach einer
unterschiedlichen Therapie!
A. Makrofilarien Zur Makrofilarientherapie scheint Melarsominehydrochlorid
ein gut verträgliches und gut wirksames Mittel zu sein. Immiticide wird
normalerweise zwei mal im Abstand von 24 Stunden injeziert. Bei einem
starken Befall mit Makrofilarien (Kontrolle im Ultraschall!) sollte man
zuerst nur eine Injektion verabreichen, um nur ein Teil der Makrofilarien
abzutöten (Gefahr einer hgr. Lungenembolie!), und ca. drei Wochen später
zwei Injektionen im Abstand von 24 Stunden zur Abtötung der restlichen
Makrofilarien. Bei einem extremen Befall mit Makrofilarien ist evtl. sogar
eine operative Entfernung erreichbarer Makrofilarien durchzuführen, da die
Gefahr einer massiven Lungenembolie zu groß ist. Um die Gefahr der
Lungenembolie zu mindern sollten die Tiere während der Therapie weitergehend
behandelt werden. Auch sollten die Tiere Käfigruhe haben.
B. Mikrofilarien Die Mikrofilarien Therapie wird nach der Makrofilarien
Therapie durchgeführt! Kontrolle der Mikrofilarien nach ca. 3 Wochen. Falls
noch welche vorhanden sind erneute Therapie. Wenn bei einer weiteren
Untersuchung nach ca. 3 Wochen immer noch Mikrofilarien vorhanden sind, ist
von nicht abgetöteten Makrofilarien auszugehen und Makro- und Mikrofilarien
Therapie sind zu wiederholen.
ProphylaxeTherapie peroral 30 Tage vor bis 30 Tage nach möglicher
Exposition. Fragen Se Ihren Tierarzt/Ihre Tierärztin nach der Therapie!'
Oft wird Heartguard zur Prophylaxe verwendet. Der enthaltene Stoff
(Ivomectin) wird von einigen Hunden nicht vertragen (brit. Hütehunde aus
engl. Linien, Hunde mit weißen (unpigmentierten) Füßen - auf jeden Fall
abklären!). Ansonsten aber wirklich gut.
Da fällt mir ein: Meine TÄ hat ein Hipp-Gläschen, vollgestopft von MF von
einem befreundeten Vet aus Spanien, alle aus _einem_ Hundeherz. Muß ein
großer Hund gewesen sein, bei der Menge....
Im Rahmen der erhöhten Mobilität sollte jeder seinen Anteil dazu beitragen,
die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern, soweit es in seiner Macht
steht.
(Trotz aller Vorbeugung hat sich Riva einen Pilz aus der Slowakei
mitgebracht - aber dank vetsem war der schnell weg :-)
Andrea
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