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08.07.99 -- Andrea Wahl

Re: Spanien / Herzwürmer














Claudia Nahl schrieb in Nachricht «7m1tpi$kab$1@news.fr.internet.bosch.de»... Leishmaniose in

Freunde haben vor einigen Jahren mit den Hunden Urlaub auf Teneriffa gemacht. Die Wauzis haben sich an irgendeiner Pflanze vergiftet. Der Vet dort war ziemlich entsetzt, als er hörte, daß sie keine Herzwurmprophylaxe gemacht haben. Er meinte, es sei recht unverantwortlich und die meisten ansässigen Hundebesitzer würden es tun (zumindest die, die ihren Hunde nicht erhängen). AFAIK kann man sie mittlerweile in Südeuropa bis F bekommen (Aussage meiner TÄ)

sogar nix bei www.tiermedizin.de? «wunder...»

doch: 'Herzwurmkrankheit (Dirofilariose) des Hundes Erreger: Dirofilaria immitis. D. immitis ist obligat zweiwirtig mit weiblichen Stechmücken (Vorkommen z.
B. Mittelmeerraum, Süden der USA, Mittelamerika etc.) als Zwischenwirt und
v.a. Hunde als Endwirt und Infektionsreservoir. Die Stechmücken übertragen
infektiöse Drittlarven durch den Saugakt am Hund. Im Hund entwickeln sich daraus die sogenannten Makrofilarien. Diese sitzen v.a. in den Lungarterien, bei einem sehr starken Befall können sie sich bis ins rechte Herz oder sogar bis in die Hohhlvenen ausbreiten. Selten können Makrofilarien auch an anderen Orten sitzen (Haut, Nieren Muskeln etc.). Die Makrofilarien sind zweigeschlechtlich, die weiblichen Parasiten gebären die Mikrofilarien, welche sich erst wieder in der Stechmücke zu den für den Hund infektiösen Drittlarven entwickeln können. D.h. die Anzahl der Makrofilarien ist abhängig von der Menge der übertragenen Drittlarven beim Saugakt der Stechmücke. Die Hauptveränderungen werden durch die Makrofilarien verursacht: v.a. Lungen-, Lungengefäß und Rechtsherzveränderungen bis hin zum Aszites (Bauchwassersucht). Es können aber auch andere Organe betroffen sein (durch Mikrofilarien, die die Endstrombahn verstopfen oder durch Antigen/Antikörper-Komplexe).

Diagnose: 1. Nachweis der Mikrofilarien indirekt im Blutausstrich (Blutentnahme zwischen 18:00 und 14:00 Uhr), an Nativblutausstrichen kann man durch anwenden einer speziellen Färbung D. immtis von nicht pathogenen Dirofilarien unterscheiden. 2. Knott-Test (Anreicherung der Mikrofilarien)
3. Serologische Untersuchung auf Makrofilarien mittels Elisa.
4. Direkt Nachweis der Makrofilarien mittels Ultraschall in der A.
pulmonalis oder Herz (nur bei stärkerem Befall möglich.)

Therapie: Die beiden unterschiedlichen Filarien verlangen auch nach einer unterschiedlichen Therapie! A. Makrofilarien Zur Makrofilarientherapie scheint Melarsominehydrochlorid
ein gut verträgliches und gut wirksames Mittel zu sein. Immiticide wird normalerweise zwei mal im Abstand von 24 Stunden injeziert. Bei einem starken Befall mit Makrofilarien (Kontrolle im Ultraschall!) sollte man zuerst nur eine Injektion verabreichen, um nur ein Teil der Makrofilarien abzutöten (Gefahr einer hgr. Lungenembolie!), und ca. drei Wochen später zwei Injektionen im Abstand von 24 Stunden zur Abtötung der restlichen Makrofilarien. Bei einem extremen Befall mit Makrofilarien ist evtl. sogar eine operative Entfernung erreichbarer Makrofilarien durchzuführen, da die Gefahr einer massiven Lungenembolie zu groß ist. Um die Gefahr der Lungenembolie zu mindern sollten die Tiere während der Therapie weitergehend behandelt werden. Auch sollten die Tiere Käfigruhe haben. B. Mikrofilarien Die Mikrofilarien Therapie wird nach der Makrofilarien
Therapie durchgeführt! Kontrolle der Mikrofilarien nach ca. 3 Wochen. Falls noch welche vorhanden sind erneute Therapie. Wenn bei einer weiteren Untersuchung nach ca. 3 Wochen immer noch Mikrofilarien vorhanden sind, ist von nicht abgetöteten Makrofilarien auszugehen und Makro- und Mikrofilarien Therapie sind zu wiederholen.

ProphylaxeTherapie peroral 30 Tage vor bis 30 Tage nach möglicher Exposition. Fragen Se Ihren Tierarzt/Ihre Tierärztin nach der Therapie!'

Oft wird Heartguard zur Prophylaxe verwendet. Der enthaltene Stoff (Ivomectin) wird von einigen Hunden nicht vertragen (brit. Hütehunde aus engl. Linien, Hunde mit weißen (unpigmentierten) Füßen - auf jeden Fall abklären!). Ansonsten aber wirklich gut.

Da fällt mir ein: Meine TÄ hat ein Hipp-Gläschen, vollgestopft von MF von einem befreundeten Vet aus Spanien, alle aus _einem_ Hundeherz. Muß ein großer Hund gewesen sein, bei der Menge....

Im Rahmen der erhöhten Mobilität sollte jeder seinen Anteil dazu beitragen, die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern, soweit es in seiner Macht steht.

(Trotz aller Vorbeugung hat sich Riva einen Pilz aus der Slowakei mitgebracht - aber dank vetsem war der schnell weg :-)

Andrea
Thema: Spanien / Herzwürmer


 
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