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Hallo Heike,
Unser Hund war auch sehr aggressiv gegen fremde Leute, wenn wir draußen unterwegs waren. Bei ihm beruht das auf angstaggressivem Verhalten. Wie das bei deiner Meggie ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.
Bei uns hat folgendes zu einem entspannten Spazierengehen geführt:
1. Halti: damit kann ich die Aufmerksamkeit meines Hundes auch im "Pöbelfall" auf mich lenken und er wird so erst ansprechbar und auch kontrollierbar.
2. Stresssituationen vermeiden und ablenken: Schon wenn das Objekt der Angst/der Postbote in der Ferne auftaucht, Hundi absitzen lassen (Futter zeigen), Leckerli gibt es mit viel Lob, wenn die Situation vorbei ist.
3. Langsam Distanz verkürzen, sprich später absitzen lassen. Aber immer noch so, dass der Hund entspannt bleiben kann. Kräftig loben, wenn er entspannt ist (gelobt wird die entspannung, nicht der Gehorsam!) Leine immer locker durchhängen lassen.
4. Geht der Hund hoch und wird aggressiv: kruzer Ruck an der Leine, deutliches "Nein!!!" und Leine sofort wieder locker lassen (dauernder Zug auf der Leine gibt ihm Rückendeckung und verstärkt das aggressive Verhalten!). Für ruhiges Verhalten sofort loben und belohnen!
5. Wird der Hund nicht ruhig, Distanz vergrößern, sprich: auf dem Absatz kehrt, so weit weg, bis er sich entspannen kann und alles von vorne.
6. Ohne Ablenkung den Befehl "Schau her" üben. Im späteren Stadium kannst du damit den Blickkontakt zum Postboten unterbrechen und die Situation entschärfen.
Rexi geht - nach fast einem halben Jahr üben - mittlerweile sehr gut an der lockeren Leine an fast allem vorbei und es kommt ganz selten zum Fixieren. Meistens kann ich mit "Schau her!" erreichen, dass er das Interesse verliert. Bei schwierigen Begegnungen (Kinder mit Bällen etc.) praktizieren wir noch das Absitzen und vorbei gehen lassen oder - wenn die Kinder nicht vorbei wollen, wir aber vorbei müssen - zeige ich ihm ein Lecker und halte es ihm vor die Nase, bis wir vorbei sind (das bringt zwar keinen Lernerfolg und ist nicht Sinn der Sache, entspannt aber diese Situationen. Und jede Situation, in der er wieder pöbelt, verlangsamt den Lernerfolg...)
Diese Methode dauert lang, bringt aber auch langanhaltenden Erfolg. Von hartem Durchgreifen mit Alphawurf halte ich in dieser Stiuation nichts. Du riskierst, dass der Hund das Vertrauen verliert. Ich glaube nicht, dass die Postbotenreaktion deines Hundes eine so eklatante Gehorsamsverweigerung ist, bei der dein Hund nicht hören WILL. Vielmehr glaube ich, dass Ängste seinen Gehorsamswunsch überlagern und er der Meinung ist, Angriff sei die beste Verteidigung. In diesem Fall würdest du seine Angst/Unsicherheit nur noch steigern.
Viel Glück und Geduld beim Arbeiten
Gruß
Tanja und Rexi
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