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25.07.01 -- Sören

RE: Dessidentenvereine?














Hallo Franzi,

zunächst einmal mußt Du wissen, das es nicht DEN VDH gibt, sondern immer Rassehundzuchtvereine, die einem Dachverband (Zuchtverband) angehören. Dieser Dachverband kann VDH, DRV, IRJGV oder BRV heißen, wobei der VDH mit Abstand der größte Verband ist mit den meisten Mitgliedsvereinen, den meisten verschiedenen Rassen und den größten Zuchtzahlen. Du kannst kein Mitglied im VDH werden (ich im übrigen auch nicht), das können wie gesagt keine Einzelpersonen sondern nur Rassehundzuchtvereine oder auch Hundesportvereine. Somit ist es nicht richtig, wenn man sagt: "Ich bin Mitglied im VDH!" oder "Ich bin aus dem VDH ausgetreten". Man kann höchstens aus einem Rassehundzuchtverein austreten, der Mitglied im VDH ist. Das erstmal zur Begriffserklärung.

Warum werden nun Hunde außerhalb des VDH gezüchtet?? Nun ja, die Antworten sind vielfältig: Zum ersten kann es eine Rasse sein, die nicht vom VDH betreut wird (z.B. der weiße Schäferhund). Die Gründe hierfür könne sehr verschieden sein: Zum einen eine große Häufigkeit von Erbfehlern, kein klar definierter Standard, eine zu kleine Zuchtbasis oder die Rasse ist noch zu neu. Zum zweiten gibt es Rassehundzuchtvereine innerhalb des VDH, die nur die VDH-Mindestbestimmungen zur Zucht anwenden (z.B. entsprechend lasche Auswertung der HD-Ergebnisse, keine Untersuchung auf Augenkrankheiten, etc.) Der VDH stellt nur gewisse MINDESTANFORDERUNGEN zur Zucht auf, die von jedem zugehörigen Rassehundzuchtverein herauf- jedoch nicht herabgesetzt werden dürfen. Somit kann es schon Liebhaber einer gewissen Rasse geben, denen die Bestimmungen des VDH-Rassehundezuchtvereines zu lasch sind, und die einen eigenen Verein gründen, in welchem sie die Anforderungen harufsetzen und diese auch streng kontrollieren. Diese Vereine sind aber nach meinen Erfahrungen eher die Ausnahme.

Der Dritte grund ist der häufigste: Die Zuchttiere erfüllen die VDH-Bestimmungen nicht. Sie haben gesundheitliche Defekte, Wesensmängel oder haben keine VDH-Papiere. Somit sind sie in den VDH-Vereinen von der Zucht ausgeschlossen, in anderen Vereinen/Verbänden sind jedoch die Bestimmungen lascher oder werden nicht so streng kontrolliert. Somit wird dann eine Zuchtzulassung erteilt und die Welpen mit Dissidenzpapieren ausgestattet.

Wie gesagt, es gibt in meinen Augen einige wenige gute Gründe außerhalb des VDH zu züchten. Bei einer etablierten Rasse (z.B. Dobermann), bei der im VDH strenge gesundheitliche Kontrollen, Wesensprüfungen, Zuchttauglichkeitsprüfungen und strenge Zuchtbestimmungen herrschen, bin ich dann schon skeptisch. Hier fehlt mir ehrlich gesagt der Grund, außerhalb des VDH einen Wurf zu machen, da es nach meinem Kenntnisstand keinen Dissidenz-Dobermannverein gibt, der strengere Zuchtbestimmungen hat als der VDH-Dobermannverein. Hier fehlt mir eine plausible Begründung (eine Begründung wie:" Ich hatte Streit mit den Mitgliedern" ist für mich nichts Vernünftiges... dafür sollte zum Wohle der Rasse nicht auf ein optimal vorhandenes "Zuchtmaterial" verzichtet werden.)

Ach ja, bevor wir jetzt wieder Einzelfälle dikutieren ("Ich kannte mal einen Dissidenzhund der war gesund und lieb"): AUSNAHMEN BESTÄTIGEN DIE REGEL!!!

Viele Grüße

Sören
Thema: Dessidentenvereine?


 
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