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11.07.01 -- Ganda

RE: JETZT ABER LESEN. Luca...der Überbeschützer














Hi Feline,

strafen halte ich in diesem Fall nicht so für sinnvoll. Und zwar aus dem Grund, dass der Hund vermutlich sehr "erregt, aufgedreht, nervös" ist. Eine Bestrafung von jemandem, den er noch nicht so lange kennt, könnte zur Folge haben, dass du allerhöchsten diesen Erregungszustand noch steigerst.

Das ist wirklich schäferhundtypisch, mein Hund zeigt dieses Verhalten auch, nur nicht in dem Maße. Er hat vermutlich damit schon Erfolge gehabt, seinen vermeintlichen Besitz (Herrchen oder Frauchen) für sich zu beanspruchen.
Er bräuchte eine Umkonditionierung. Am besten wäre, wenn er durch dieses Verhalten immer das Gegenteil von dem erreichen würde, was er möchte.

Mein Vorschlag wäre also:
Er möchte dich ganz für sich allein haben und alle anderen von dir fernhalten. Umkehrung wäre also: Wenn er dieses Verhalten zeigt, müsste er gerade erreichen, dass er dich nicht mehr für sich hat und alle anderen an dich herankommen. Zu Hause lässt sich das wunderbar üben. Sobald jemand euer Haus betreten möchte, egal ob er nun schon bellt oder nicht, nimm ihn kommentarlos und binde ihn (oder lass ihn abliegen, wenn er das schon sicher drauf hat) an einem übersichtlichen aber möglichst weit von dir entferntem Platz an. Dann begrüße deine Gäste so dass er es sieht. Macht er Theater ignorier ihn und sage auch deinem Besuch, er soll ihn ignorieren. Ist er ruhig, gehe zu ihm hin und lobe ihn ruhig (Erregungszustand ... reg den Hund dann bloß nicht auf). Von Leckerlis würde ich auch abraten, weil es für Luca sicherlich schon Belohnung genug ist, wenn er bei dir ist und er durch Leckerli evtl. wieder mehr Grund hätte, dich noch zu "verteidigen".
Nach dem Lob widme dich wieder deinem Besuch (er muss alles mitbekommen, was passiert).
Nach ein paar solcher Übungen, kannst du mal testen, ob er sich benimmt. Dazu machst du alles wie bisher, leinst den Hund aber nach einigen Minuten, die der Besuch schon bei dir verbracht hat, ab und schaust mal, wie er dann reagiert. Ob es an der Zeit ist, den Hund mal loszulassen, erkennst du daran, wie er sich benimmt. Beobachtet er von seinem Platz aus den Besuch und ist angespannt, lass ihn noch auf keinen Fall los. Erst wenn er wirklich den Besuch von seinem Platz aus nicht mehr großartig beachtet (liegt entspannt da, döst), kannst du es probieren. Dabei müssen sowohl du, als auch der Besuch ihn ignorieren.

Bleibt er ruhig, rufe ihn ein wenig vom Besuch weg und lobe ihn wieder. Lass ihn danach wieder auf seinem Platz abliegen.

Kann er das, kannst du das Ganze draußen üben. Anfangs dabei darauf achten, dass der Reiz nicht allzu hoch ist (jemand kommt auf dich zu und gibt dir die Hand), sondern erstmal bei Leuten üben, "die dich ankucken". Setzt dich irgendwo auf ne Parkbank und binde den Hund irgendwo in der Nähe, aber nicht direkt bei dir an (am besten auf der anderen Seite eines Weges, auf welcher die Parkbank steht).
Dann lass ihn erstmal nur beobachten und zwar so lange, bis er vorbeigehenden Menschen keinerlei Beachtung schenkt.
Kann er das, setz dich auf die Bank und lass ihn neben dir sitzen. Teste, ob er immernoch den vorbeilaufenden Leuten keine Beachtung schenkt. Ist dem so, kannst du mit Testpersonen üben, die dich direkt begrüßen. Dazu den Hund wieder am besten gegenüber anleinen. Das wiederum solange üben, bis er sich auch dabei entspannt. Dann dasselbe wieder testen, wenn der Hund bei dir ist.

bis dann

Franziska
Thema: JETZT ABER LESEN. Luca...der Überbeschützer


 
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