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Hi Jenna!
Euthanasie ist ein sehr brisantes Thema! Sie ist bei Menschen (in Deutschland) ja auch nicht erlaubt, u.a. weil die Gefahr des Mißbrauchs zu groß ist... Es ist sicherlich sehr schwierig, wenn nicht fast unmöglich, zu entscheiden "Jetzt ist es soweit. Jetzt schläfern wir ihn ein" Ich habe in meinen Jahren als TAH bemerkt, daß die meisten Hundehalter das Enschläfern eher noch hinausgezögert haben (weil sei so sehr an ihrem Wauzi hingen), als daß sie die Sache schnell beenden wollten, um sich selbst den Kummer des weiteren Leidesnweges des Tieres zu ersparen. Ich selbst habe mein Pferd vor 1/2 Jahr zum Schlachter gebracht. Und glaube mir: Der einfachere Weg für mich wäre gewesen, ihn am Leben zu lassen! Ich wollte ihn nicht gehen lassen und leide noch heute darunter, daß ich es doch tat. Ich weiß, daß es für ihn das Beste war (mit 100 % Sicherheit, denn ich KANNTE ihn), dennoch hab ich die Entscheidung gefällt: Heute mußt Du sterben! Das ist eine der schwersten Entscheidungen, die man im Leben zu treffen hat, und ich glaube nicht, daß es was mit "Bequemlichkeit" zu tun hat!!! Wäre ich egoistisch gewesen, würde er noch heute ein erbärmliches Leben führen (nämlich 24 h am Tag in der Box wegen Lahmheiten, ohne auch nur einen Schritt machen zu dürfen). Für ein Lauftier (was Pferde nunmal sind) ist dies eine Qual. Er hatte sich schon aufgegeben, so schlecht ging es ihm. Aber ICH hätte die Entscheidung nicht treffen müssen, ICH wäre an seinem Tod nicht Schuld gewesen, ICH würde mir heute deswegen keine Vorwürfe machen. Für mein Seelenheil wäre es besser, er würde noch leben!! Ich kannte ein Pferd, daß war 1/2 Jahr in der Tierklinik aufgehängt (weil es sich nicht bewegen durfte) und an Schläuche angeschlossen, weil es Probleme mit der Atmung hatte...Die Besitzer wollten sich aber nicht von ihm trennen...Das arme Vieh, man konnte in seinen Augen erkennen, daß er schon lange mit dem Leben abgeschlossen hatte...
Natürlich ist die Gefahr des Mißbrauchs sehr groß. In unsere Praxis kamen einige Leute, die ihren Hund lieber einschläfern wollten, da dies billiger war, als eine Abgabe ins Tierheim...(wir haben sie natürlich weggeschickt). Solche Menschen gibt es natürlich auch (leider!). Trotzdem lieben die meisten Menschen ihr Haustier, und es zerreist ihnen das Herz, wenn es stirbt.
Ich bin auch für eine stärkere Kontrolle bei Euthanasien von Tieren. Leider sind es halt "nur" Tiere, und leider gibt es genug TÄ, die (des Geldes wegen) einschläfern, obwohl die Tötung von anderen TÄ abgelehnt wurde.
In jedem Fall darfst Du hier nicht so pauschalisieren, indem Du sagst, daß die Euthanasie eher den Hundehalter von seinen Qualen erlöst. In der Mehrheit der Fälle trifft dies nämlich nicht zu, sondern genau das Gegenteil ist der Fall: Die Qualen (Vorwürfe, Schuldzuweisungen) fangen da erst an!
Liebe Grüße, Line
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