Hunde.com Startseite Wildemann. Natur erleben im Harz
Google
   Home - Hunderassen - Züchter - Urlaub - Magazin (Archiv) - Kleine Hundeschule - Belana's Tagebuch - Gästebuch - Hundeforum (Archiv) - Impressum




13.06.01 -- BINE

RE: ausstellung und co

Ein Wurf von Champions

 














Hallo Ally,

wo sollen denn die Hunde herkommen, wenn nicht durch zuechten? Hier wird schon wieder so verallgemeinert.
Nur weil es in der Zucht schwarze Schafe gibt, die alles zuechten was nur irgendwie der Rasse aehnlich sieht, bedeutet das lange nicht, dass alle Zuechter es so machen.

Der verantwortungsvolle Zuechter versucht dem Rassestandard der jeweiligen Rasse treu zu bleiben.
Ich kann in meinem Fall nur ueber Doggen berichten. Wir versuchen dem Ursprung des Standards gerecht zu bleiben und Hunde zu zuechten, die langlebiger und charakterlich einwandfrei sowie gesund sind. (Hueften, Augen und Herz).
Der amerik. Rassestandard ist dem urspruenglichen dt. Standard der fuenfziger Jahre naeher, d.h. wir bevorzugen einen leichteren Typ, was ja eigentlich auch dem Ursprungszweck der Dogge naeher kommt.

Aber davon mal ganz abgesehen: Zucht dient der Erhaltung der Rasse und der Erhaltung einer jahrhundertealten Tradition. Das wirft man nicht einfach weg. Es gibt leider viel zu viele Zuechter, die nur zuechten, um ein paar Mark zu verdienen und dann auch noch die, die denken, dass es ja mal ganz nett waere, wenn Fiffi Nachwuchs haette. Die machen sich um Erblehre keinerlei Gedanken - leider! (Natuerlich gibt's auch Zuechter, die da keine Ahnung davon haben und nur munter durch's Gemuesebeet zuechten, weil der Zuchtruede "nu mal so niedlich ist und um die Ecke wohnt.")

Der vorletzte Wurf meiner Freundin war von einem Doggenrueden, der in Japan lebt und der ganze Wurf hat sich ausnahmslos zu Champions entwickelt. Das ist natuerlich nicht der billigste Weg, aber das Resultat spricht fuer sich. ( Die Huendin hat nun schon zwei Wuerfe hervorgebracht, die alle ausnahmslos den Championtitel errungen haben und sie hat dafuer den Titel der besten Zuchthuendin des Jahres fuer die Vereinigten Staaten bekommen...)

Ich selbst besitze das Produkt einer schlechten Zuechtung. Mein Pudel hat ein Pedigree, das sich sehen lassen kann, aber die Paarung war eine sehr verunglueckte. Ausser Augenproblemen hat er nun auch noch HD. Ich liebe ihn deswegen nicht weniger, waere aber nie im Leben auf den Gedanken gekommen, mit ihm zu zuechten. Er ist ein Liebhabertier und ich habe die Papiere nur bekommen, nachdem ich den Kastrationsnachweis vorgelegt habe.

Auf diese Weise werden von vornherein zur Zucht untaugliche Tiere "aus dem Verkehr" gezogen. Und trotzdem kaempfen wir noch gegen Massenzuchten und Profitgeier. Man kann daher nicht generell sagen, dass Zuechter reine Profitgeier sind. Die meisten ernsthaften Zuechter verdienen keinen Pfennig an ihren Welpen, da das meiste mit Decktaxe, Tierarzt und Versorgung draufgeht. Also das Argument hinkt gewaltig, dass zuechten Profit einbringt!!!

Ich habe es auch satt, dass Menschen sich dauernd entschuldigen muessen, wenn sie einen reinrassigen Hund besitzen. Ich suche mir meine Hunde nicht aus - ich habe alles schon gehabt. Von der Strassenkreuzung bis hinauf zum Top-Ausstellungshund. Und keinen von denen habe ich mir ausgesucht...... sie sind irgendwie "passiert". *gg Es gibt eben Leute, die sich in eine bestimmte Rasse verlieben und eins der Exemplare besitzen wollen.

Man kann Liebhaber von Rassehunden sein und trotzdem aktiv im Tierschutz mitwirken. Ich weiss ja nicht, wie das bei euch so laeuft, aber bei uns gibt's Rettungsgruppen fuer reinrassige Hunde - und es gibt massenhaft Reinrassige, die der Rettung beduerfen. Meinen Pudel habe ich durch solch eine Gruppe erworben.

..und was Papiere angeht: Die bekommt man bei uns nur wie gesagt nach Vorlage des Kastrationsnachweises vom Zuechter oder bei zuchttauglichen Hunden benoetigt man eine Eintragungsnummer, um auf Ausstellungen teilnehmen zu koennen. (Ohne AKC-Papiere keine Ausstellungsnummer)
Seltene Rassen bekommen bei uns UKC-Papiere (United Kennel Club)und haben ihre eigene Registration, die sie somit auch kontrollierbar macht. UKC veranstaltet ausserdem auch noch Turniere und Ausstellungen, die nach ihren Regeln abgehalten werden und auch von Bedeutung sind. Man kann durchaus beiden Organisationen mit dem gleichen Hund angehoeren. AKC erkennt jedoch einige der selteneren Rassen nicht an.

Gruss,

BINE
Thema: ausstellung und co


 
Copyright 1996-2020 Thomas Beck