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03.06.01 -- Claudia Seidel

RE: Zuviel Unterordnen??














Hi Feli,
ich habe es mit dieser ewigen Unterordnerei sowieso nicht so. Mir ist es lieber, dass ein Hund aus Vertrauen heraus folgt, und nicht, weil ich ihm regelmäßig zeige, was eine Harke ist...
Und zum Unterordnen von im TH lebenden Hunden habe ich eine noch zwiespältigere Meinung. Für mich ist 'Unterordnung' aus Hundes Sicht die Anerkennung seines Rudelführers, das Vertrauen zu ihm und das Gefühl der absoluten Sicherheit, Geborgenheit und des Wohlergehen welches der Rudelführer ihm Gegenzug dafür zu bieten hat. Und das alles ist meiner Ansicht nach nicht gegeben, wenn ich mich um einen TH-Hund mehrmals die Woche kümmere. Ich bin dann zwar eine willkommene Abwechslung für diesen Hund, aber noch lange nicht der Rudelführer.
Meist kommt der Hund irgendwoher, wo schon an ihm rumerzogen wurde. Dann findet er sich in der TH-Situation wieder, wo andere Regeln gelten. Nun kommt an manchen Tagen Mensch A, der auch etwas von ihm verlangt. An anderen Tagen ist es vielleicht Mensch B, der ihn beschäftigt, und wieder anders mit ihm umgeht. Dann kommen (hoffentlich) Leute, die ihn adoptieren. Auch sie haben wieder ganz andere Vorstellungen davon, wie dieser Hund sich verhalten soll und auch eine andere Art, ihm diese Erwartungen zu vermitteln. So wird dieser Hund innerhalb kürzester Zeit auf verschiedenste Weise von irgendwelchen Menschen manipuliert, aber nicht einer dieser Leute ist auch nur annähernd so etwas wie ein Rudelführer. Es entspricht meiner Meinung nach nicht dem normalen Sozialverhalten eines Hundes, sich jedem Menschen, der ihn zufällig gerade an der Leine hat, auch bedingungslos unterzuordnen, dieser Mensch bietet ihm ja keine rudelähnliche Lebensweise. Dazu kommt noch, dass man es dem Hund sicher nicht leichter macht, wenn zB. innerhalb eines Jahres mehrere verschiedene Personen ihre erzieherischen Fertigkeiten an ihm ausprobiert haben. Ich würde den Hund einfach Hund sein lassen, er hat es so schon schwer genug. Erziehen sollen ihn diejenigen, die mit ihm leben wollen, d.h. diejenigen, die ihm dann das ersehnte Rudel mit alllem Drum und Dran auch geben möchten.
Deshalb würdest du von mir den Rat bekommen:
spiel mit dem Hund, kuschel mit ihm, zeig ihm einfach, dass er liebenswert ist, aber lass die Finger davon, an ihm rumzuerziehen. Dafür sind, wenn überhaupt, dazu ausgebildete Pfleger zuständig. Lass den Hund einfach ein bißchen Spaß haben, das braucht er auch ganz dringend.
Gruß, Claudia
Thema: Zuviel Unterordnen??


 
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