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Hallo Cessilein,
auch ich, die Advokatin fuer Kastration, habe einen unkastrierten Rueden, mit dem ich vor unserem Hundepark "Schlange" stehen muss, weil er in seiner Triebhaftigkeit manchmal etwas zu heftig wird und viele Hundebesitzer ihre Hundchen nicht von 75 Kilo rumboxen lassen wollen, wenn er wie der Dampfhammer dazwischenfaehrt. Verstaendlicherweise...
Waehrend ich also Schlange stehe, spielen bis zu 20/30 kastrierte Rueden und Huendinnen froehlich miteinander und sie sehen beileibe nicht aus, als ob sie unter ihrem Spieltrieb leiden muessten. :-) Im Gegenteil - sie scheinen sehr unbeschwert und gluecklich zu sein, im Gegensatz zu meinem "Monster", der vor der Pforte steht und Zustaende bekommt, weil er nicht mitmachen darf.
Ich habe ja, wie inzwischen wohl jeder weiss, auch zwei kastrierte Hunde (Ruede und Huendin) und es ist wesentlich unkomplizierter mit denen umzugehen, bzw. auszugehen.
Die koennen ueberall von der Leine und toben waehrend das "Zuchttier" halt brav an der Leine mittappen muss.
Ich kann ihn nirgends laufen lassen, da bei uns Leinenzwang herrscht und ich Gefahr laufe, dass er "konfisziert" wird, sollte er mal auf einen ahnungslosen Jogger oder Biker losfrohlocken - von anderen Hunden mal ganz abgesehen. Er folgt zwar mittlerweile ganz gut, aber wenn er was sieht, dampft er halt erstmal los. Und ein Chihuahua isser nun mal nicht... :-)
Seine einzige Chance auf "Freiheit" ist der Hundepark und manchmal sind eben Rassen/Hunde dort, die er nicht ausstehen kann und so muessen wir halt anstatt Spiel "leinetappen" ueben - was mir wiederum ganz gut tut.
Nun koennte man mir Bequemlichkeit vorwerfen, wenn ich sage, waere er kastriert, haette ich diese Probleme nicht.... Aber ich bin einfach der Meinung, Hunde sind gluecklicher wenn sie kastriert sind und den Beweis dafuer sehe ich jeden Tag bei uns im Hundepark. Es gibt kaum Streitereien und alle sind nur am Spiel interessiert, da die Hormone eine untergeordnete oder gar keine Rolle spielen. Wenn nun aber "Mr. Testosterone" erscheint wird's komplizierter.
Daytona ist in der Regel ein Laemmchen, aber wenn er einen anderen Hund nicht leiden kann... dann aber "au Backe".
(Es ist erwiesen, dass Aggressivitaet das Resultat von Cortisol, Adrenalin und Testosterone/Oestrogen ist - nimmt man das Testosteron/Oestrogen weg, verringert sich die Chance, dass das Problem ein Problem wird. *g)
Waere mein "Intakter" nicht ein solch erfolgreicher Ausstellungshund, haette ich ihn schon laengst kastrieren lassen. (Aber seine Zuechterin hat ja auch noch ein Woertchen mitzureden....mit ihr habe ich ein Abkommen. *seufz)
So plagen wir uns halt mit den Trieben rum und koennten es viel schoener haben. Vor allen Dingen soll Daytona trotz massenhafter Anfragen nicht oder nur sehr bedingt (Idealpaarung) in der Zucht eingesetzt werden.
Das ist nun meine Situation - was die Situation im allgemeinen angeht:
Seit in den USA das Kastrationsprogramm am laufen ist, ist die jaehrliche Einschlaeferungsrate im Verlauf von 10 Jahren von 15 MILLIONEN Hunden und Katzen auf 4 MILLIONEN zurueckgegangen. Das sind immer noch 4 Mio. zuviel und solange das geschieht und Tiere ausgesetzt werden, gequaelt werden und verhungern muessen am Strassenrand, werde ICH mich FUER die Kastration der Hunde und Katzen aussprechen, die als Pets in Familien leben.....Ich weiss, dass du fuer meine Ansicht Verstaendnis hast und du warst ja selber mit mir im Hundepark und hast es vor Ort begutachten koennen. :-)
Leider gibt's halt nicht NUR verantwortungsvolle Hundehalter und in meinen Augen sind Hundler mit Ahnung und Verantwortungsgefuehl leider in der Minderheit. Daher:
We have to agree, to disagree!
Auch wenn wir uns sonst ja immer einig sind....:-)))
Gruessle,
BINE
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