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21.05.01 -- Katja Radke

RE: Warum in US fuer Kastration geworben wird!/ an Barbara Blesch














Hallo Barbara!

]meine Hündin ist an Dormitor gestorben. Dies ist eine leichte Kurznarkose, die auch für Zahnsteinentfernungen etc. benutzt wird.
Das tut mir wirklich leid. War sie denn irgendwie krank (Herz, Lunge, Blutdruck)?

]Die meisten Tierärzte führen OPs ohne Beatmung aus. Aber nur über den gemessenen CO2-Ausstoß der Atemluft des Tieres kann festgestellt werden, ob während der OP ein Herzinfarkt oder anderes Kreislaufereignis vorgekommen ist.
Ich bin ja nun kein Tieranästhesist, sondern nur für Menschen tätig, aber jemand, der am CO2-Ausstoß einen Herzinfarkt diagnostizieren kann, sollte sich dringend auf den Nobelpreis bewerben. Kurz: Ist Unsinn. Man kann Atemprobleme, Lungeninfarkte und solche Dinge vermuten (!), aber Sicherheit gibt nur eine Sammlung von Fakten. Ich gestehe ja, daß ich auch immer Schweißausbrüche kriege, wenn ich sehe, wie lange OPs an Tieren ohne zentralen Zugang etc. gemacht werden, aber ich kann mir auch nur schwer vorstellen, daß die vielen Leute, die sich schon beschweren, wenn die Kastration ihrer Hündin mehr als 300DM kostet, die zusätzlichen Kosten für intensives Monitoring tragen wollten.

] Anders kann das nicht festgestellt werden. Ein mir bekannter Tieranästhesist sagrte wörtlich: "Ein Mittel wie Dormitor kann abartige Blutdruckabsenkungen und Herzinfarkt hervorrufen.
Das gilt für viele Anästhetika - sie machen eine sozusagen Relaxation der Venen, was zu einem Blutdruckabfall führt. Den kann man (da er vorhersehbar ist) gut mit Volumengabe abfangen. Da ich nicht weiß, was Dormitor ist, spekuliere ich mal, daß es die Koronaren eng macht oder aber den Sauerstoffverbrauch des Herzens hochtreibt. Um da Probleme auszuschließen, ist vor der Narkose eine intensive körperliche Untersuchung (Herz + Kreislauf) ein Minimum!!!

]Ich würde gerne Imara tätowieren lassen, aber die Narkose....
Laß es doch in einer großen Klinik machen, wo Gasnarkosen (also mit Tubus) gemacht werden. Kleintierpraxen können sich meist keinen Gasarbeitsplatz leisten - mal abgesehen davon, daß eine Gasnarkose eine Belastung für das Praxispersonal mit einschließt (schwangere Anästhesistinnen dürfen keine Gasnarkosen machen, nur intravenöse Narkosen...). Übrigens sind i.v.-Narkosen schonender als Gasnarkosen (was Übelkeit usw. angeht), wenn Du unter gleichen Überwachungsumständen eine Intravenöse Narkose kriegen kannst, dann ist das eher besser als die Gasnarkose.
Die Sicherheit ist ansonsten sicher größer in einer Klinik. Und Du kennst doch einen Tieranästhesisten, der wird Dir sicher sagen können, wen er empfehlen kann :-)

Viele Grüße,
Katja
Thema: Warum in US fuer Kastration geworben wird!


 
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