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Hallo!
Ich wiederhole hier einige Zeilen die ich in einem anderem Forum zum Kupieren geschrieben habe. Zum richtigen verständniss: Ich liebe meine Hunde mit Ohren und Rute. Ich verabscheue sinnloses Kupieren, und mein Erwin hat die schönste Rute die ein Boxer haben kann "gehabt". Leider ist sie nicht mehr komplett. Es mag Paradox klingen aber ich habe mir das Leben eines Boxers mit Rute, so nicht vorgestellt. Hier ist mein schreiben aus dem anderen Forum.
Wir besitzen 3 Boxer, der jüngste (2 Jahre) hatte auch seine komplette Rute, die jedoch immer kürzer wird. Leider haben wir Türen und Türrahmen, Schränke und andere Möbelstücke deren Kanten mehr oder weniger eckig sind. Hier schlägt unser Hund, durch sein freudiges Wesen, sich ständig die Rute auf. Durch abpolstern während des abheilens und ständigem Desinfizieren bekommen wir es auch in den Griff . Vor einigen Monaten habe ich angefangen unsere Wohnung Boxergerecht zu renovieren, alle Tapeten wurden entfernt, durch Fliesen und Panele ersetzt denn, sie sind zum Blut entfernen besser geeignet. Die Schränke im Flur habe ich durch Hängeregale ersetzt. Bei den Türrahmen weiß ich noch nicht wie ich die Kanten entfernen soll, aber mir wird schon etwas einfallen. Die Rute von unserem Erwin war mit der weißen Spitze ein wunderschöner anblick, leider ist die weiße Spitze nicht mehr vorhanden, das offenliegende, zerschlagene Knochenstück hat glücklicherweise eine neue, schorfige Haut gebildet die weitere entzündungen verhindert. Beim betrachten der Rutenspitze weiß ich nicht genau was die einzelnen Spitzen und Höcker,die dort herrausragen, für Knochen oder Hautteile sind. Aber die Hauptsache ist, der Hund ist nicht Kupiert. Wenn unsere Hunde uns begrüßen wollen achten wir darauf, das sie so schnell als möglich in den Garten abgedrängt werden, damit sich ihre freude, uns zu sehen, sich mit der Zeit abbaut, um weitere Verletzungen an Erwins Rute zu verhindern (durch schlagen an den erwähnten Türrahmen). Die seelische verfassung unserer Hunde ist nicht so wichtig. Hauptsache die Rute von Erwin wird nicht weiter verletzt. Auch habe ich mir überlegt, ob ein Isolierschlauch der Größe 30 mm (im Sanitärzubehör erhältlich), über die Rute gestülpt, zum Schutz der Rute, dem Hund in seiner Bewegung stören würde, da es ein zusäzliches Gewicht an seiner noch teilweise vorhandenen Rute bedeuten würde. Der Boxer sieht schöner mit Rute aus, der Isolierschlauch würde aber dem gesamtbild wieder seinen Reiz nehmen.
Durch ständiges Lecken und Beissen in die verletzte Rute, entfernt Erwin die abgestorbenen Haut und Knochenteile, was wiederum eine Entzündungsquelle darstellt. Die Schläge, wenn die ganze Rute auf großen Flächen trifft sind nicht auschlaggebend sondern die, wenn die äußerste Spitze der Rute, an eine Kante trifft. Unser Erwin hat leider dieses Talent, immer mit der äußersten Spitze an Ecken und Kanten zu treffen. Da dies äußerst schmerzhaft für den Hund ist, macht sich durch plötzliches unterbrechen, mit gleichzeitigem hinwerfen und Rutelecken, einer angefangenen Handlung bemerkbar. Bis Erwin etwa 1 1/2 Jahre alt war haben wir auch über die Spinner gelächelt, welche von gebrochenen Ruten und verletzungen beim Unkupierten Boxer gesprochen haben. Erwins Rute ist im laufe von 6 Monaten um ca. 3 cm kürzer geworden. Heute lache ich nicht mehr über die Spinner. Vielleicht bin ich ja jetzt auch einer dieser ewig gestrigen. Erwin hat aber öfter, als der Welpe beim Kupieren, schmerzen an seiner Rute durchhalten müßen. Meine Frage ist nun:
Welcher Hund leidet mehr ? Erwin oder der Welpe beim Kupieren.
Unser Tierarzt sagt er kann das angegriffene, letzte Wirbel der Rute entfernen. Was kommt dann? Nachdem er sich wieder das Amputierte Ende aufschlägt? Noch ein stück ab? Und dann wieder? Bis er die Rutenlänge eines Kupierten Boxers hat? Ich kann nur sagen: Mein Erwin ist ein armes Schwein weil er ein freudiges Wesen hat und deshalb Leiden muß.
Mfg Johannes
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