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26.04.01 -- mirakel

RE: Heuchelei! an alle die mir geantwortet haben!

 














Hallo zusammen,

Ihr habt ja recht, ich habe auch keinen guten Eindruck von "M Dehnert"! Ich glaube auch nicht, daß es um wirkliche Zucht geht, bei dem, was er/sie hier angesprochen hat. Kann sogar sein, daß hier nur jemand provozieren wollte, wäre ja nicht das erste Mal!

Aber ein paar Dinge sollten wir vielleicht doch mal ausdiskutieren:
Zucht hat zunächst nichts mit verkaufen oder Papieren zu tun, auch nichts mit impfen. Bei der Hundezucht geht es darum, Tiere miteinander zu verpaaren, die sich in ihren Eigenschaften so ergänzen, daß Tiere mit möglichst vorhersehbaren körperlichen - und Wesenseigenschaften entstehen, und die entweder dem Rassestandard möglichst nahekommen oder eigenen, selbstgesteckten Zuchtzielen.

Ich habe tief genug in die Zucht hineinsehen können, um sagen zu können, daß Vereinszugehörigkeit oder angebliche Kontrolle überhaupt nichts über die Qualität der Zucht aussagt! Ich habe mitbekommen, wie unter "Züchtern" Hunde verschoben wurden, falsche Angaben zur Abstammung gemacht wurden (und folglich die Ahnentafeln falsch sind), gelogen und getäuscht wurde, was das Zeug hält.
Ich glaube, einen guten Züchter erkennt man an seinen Tieren und seinen Idealen.
Nach diesen Erfahrungen gehe ich sogar so weit zu sagen, daß es wichtiger ist, einen Verpaarungspartner zu finden, der gesund ist, ein einwandfreies Wesen hat und von seinen äußerlichen Merkmalen zu der Hündin paßt, als eine angeblich bestätigte Abstammung.
Inzucht sollte man natürlich vermeiden, obwohl ein gewisser Grad der Inzucht auch gezielt genutzt wird, um unerwünschte Eigenschaften zu verändern. Die Gefahr besteht allerdings, daß sich gerade die unerwünschten Eigenschaften verstärken. Solche Experimente gehören folglich ausschließlich in die Hände erfahrener Kynologen.
Auch die "Linienzucht", die in den Zuchtvereinen lange Zeit betrieben wurde ist falsch, sie führt zu genetischer Verarmung.
Wir sollten nicht vergessen, daß es die Züchter in den Zuchtvereinen waren, die fast alle beliebten Hunderassen kaputtgezüchtet haben, nur weil sie irgendwelche Schönheitsideale erreichen wollten oder weil die Rasse gerade in Mode war.
Das System der Zuchtschauen ist höchst gefährlich, weil die Zuchtkriterien auf äußerliche Merkmale reduziert werden und die Gefahr der Inzucht steigt, weil die Ausstellungsergebnisse über die Qualität eines Deckrüden entscheiden.

Also - schwierige Sache! Man kann dann versuchen, aus diesem System auszusteigen. Man kann z.B.nach Tieren in Privathand suchen. Denn es gibt mit Sicherheit viele ausgezeichnete und wertvolle Hunde in Privathand, die sich vererben sollten und die ihrer Rasse viel zu geben hätten.
Diese Hunde zu finden, ist weitaus schwieriger, als einen "Champion" auszuwählen.
Und deswegen ist man noch lange nicht unseriös. Alles andere gilt natürlich trotzdem, wie die Überprüfung gesundheitlicher Eigenschaften (HD o.ä.), die sorgsame (und fachgerechte) Aufzucht, wozu letztlich auch die Impfungen gehören und nicht zu vergessen, die schwierige Auswahl der zukünftigen Hundeeltern.

Wenn man dieses alles macht, darf man sich wohl mit Recht Züchter nennen, und unabhängig von der Höhe eines möglichen Verkaufspreises, sind Bezeichnungen wie Händler und Vermehrer unangebracht.

Tut mir leid, wenn es nun etwas länger geworden ist, aber das Thema läßt sich schwer in zwei Sätzen abhandeln.

Eins noch an Biggi: fast alle Tierhalter halten ihre Tiere aus egoistischen Motiven, nämlich weil sie ein solches oder nur dieses gerne besitzen, pflegen oder nutzen wollen.
Und an Klaus: Ich habe nicht die Antworten als Heuchelei bezeichnet, sondern ich finde es unredlich, gegen Züchter Amok zu laufen, wenn man das Produkt der Zucht schätzt und nutzen will.

Viele Grüße

Jörg
Thema: suche eine Rüden zum decken


 
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