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Hallo Sabrina,
dieses Gefühl kenne ich auch nur zu gut. Wir gehen spazieren. Es kommt jemand mit nicht angeleintem Hund. Meiner darf jetzt natürlich auch ohne Leine zu ihm und ihn begrüßen. In letzter Sekunde wird der andere - warum auch immer - angeleint. Und in diesem Moment fühle ich mich total hilflos. Kid ist zu weit vorne und bereits fast an dem Hund dran. Er versteht nicht, dass er ihn jetzt nicht mehr begrüßen darf und geht natürlich stur weiter.
Wenn ich jetzt brülle "Hiiiierher" glaubt er wahrscheinlich, der andere Hund sei gaaanz gefährlich und der andere Besitzer glaubt das von meinem Hund. Folgendes hat sich in dieser Situation bei uns bewährt. Ich flöte mit aufmuntender Stimme "fröhlich" - "Kid, mach' einen Bogen, der andere Hund darf leider nicht spielen. Er ist an der Leine ..." und, oh Wunder, es klappt daraufhin fast immer.
Wenn jemand kommt und Hund ist an Leine klappt es "fast" immer, dass ich Kid zurückrufen und ablenken kann (Bällchen, Leckerli usw.), dann gibt es auch keine Probleme. Oder der andere ist lose, dann klappt es auch.
Neulich waren wir in Köln. Fahrrad mit Dame und Hund ohne Leine kommt uns entgegen. Kid ist auch lose. Dame sieht Kid, schreit auf und hebt ihren Hund auf den Arm, Fahrrad schmeißt sie hin. Kleiner Hund kläfft, Dame steht ängstlich dabei und Kid sitzt dumm da und schaut mich an. Auf meine Frage meinte sie, dass Ihrer immer so kläfft und dann würden andere bellen und sie hätte Angst, er würde gebissen. Sie ließ ihn dann runter, kurze Begrüßung, nix geschah (sie fasste es nicht!!), Kleinhund kläffte nicht mehr, Kid nahm sein Bellchen und lief weiter. Das war es. Die Dame (jünger) sagte, das würde sie jetzt öfter machen ...
Manchmal muss man auch die Besitzer von den ganz Kleinen verstehen. Es passiert zu viel und ein frecher kleiner Hund ist dann schon verletzt oder tot, weil er sich vielleicht nur nicht unterordnen wollte. Wir mit den "Großen" müssen uns immer vor Augen halten, dass die Kleinen zwar körperlich kleiner sind als unsere, doch geistig und seelisch fühlen sie sich als normale große Hunde, die Respekt erwarten. Das ist das Problem. Wenn sie alle miteinander zusammen aufwachsen (konnte meiner zum Glück), dann ist das für beide Seiten normal. Unser Kid respektiert z.B. auch kläffende Zwergdackel, wenn sie älter sind. Und bei gleich alten "Rüpeln" muss man halt aufpassen, dass kein "richtiger" Machtkampf entsteht. Nach dem Motto: "Wehret den Anfängen!"
Wir haben in der Beziehung auch schon viel erlebt, doch wie alles im Leben gibt es auch immer zwei Seiten. Also bitte nicht so sehr ärgern, und wie die anderen bereits schrieben, wissen wir ja jeweils überhaupt nicht, was der andere Hund hat. Kann heiße Hündin sein oder ein Raufer, kann krank sein oder gerade in der Genesung, kann was am Rücken haben und darf nicht toben usw. usw. Wenn wir alle aufeinander Rücksicht nehmen klappt es besser ...
Liebe Grüße von Petra und Kid dem Wäller!
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