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Hallo, Katharina!
Ich will mich den anderen zwar nicht ganz und gar anschließen, denn ich find es schon besser, wenn man nicht nur abwertend antwortet, sondern versucht, zu argumentieren.
Ich denke, Du übertreibst es manchmal mit dem Zuweisen der Rangfolge. Es hört sich für mich so an, als ob Dein Hund schon weiß, daß er nicht über Dir steht und Dir zu gehorchen hat. Das hast Du ihm doch schon gut beigebracht.
Warum aber bist Du so strickt mit ihm. Hast Du Angst, daß er sich mal gegen Dich auflehnen könnte und willst dem schon jetzt vorbeugen, indem Du immer wieder klarstellst, daß Du das Heft in der Hand hast??
Ich finde, Du könnst ihm ein wenig mehr Raum lassen. Es muß doch nicht immer alles 100 %ig sein.
Das mit dem Käse find ich übrigens ziemlich blöd. Ein Hund versteht keine Worte, sondern nur die Wellen, die über die Betonung der Worte wahrnimmt. Deshalb ist es ja auch so wichtig, Kommandos immer in der gleichen Tonlage zu sprechen. Und wenn er jetzt mal - im Eifer seiner Gier (denn welcher Hund liebt keinen Käse und würde am liebsten dafür sterben) - ein Kommando falsch ausführt, dann sehe ich darin keinen Grund, ihm das so erstrebt Leckerchen vorzuenthalten und noch dazu vor seinen Augen aufzufressen.
Und jetzt noch etwas zum Wegschauen beim Fressen. Ich denke, Du solltest ihn ganz in Ruhe lassen, wenn er frißt. Er sollte das Recht haben, sein Futter, das er ja eh erst dann bekommt, wenn Du es freigibst, in Ruhe zu fressen.
Das Wegschauen ist aus meiner Sicht schon so eine Art Unterwerfung und zeigt meiner Meinung nach, daß Du es mit der Erziehung ein wenig übertreibst.
Meine beiden würden zum einen nicht auf ein ok von mir warten, die stürmen immer wie die Wilden auf ihr Futter, zum anderen würd ich das von ihnen nicht erwarten wollen. Das erscheint mir nämlich ziemlich unnatürlich. Und wenn ich dann auch noch an ihnen herumstreicheln würde, wenn sie ihr geliebtes Futter vertilgen, dann könnte es mir - zumindest bei meinem Terrier - passieren, daß er ziemlich blöd gucken und vielleicht auch knurren würde.
Und es ist nicht so, daß ich hier Angst hätte, sie anzufassen. Ich sehe es einfach als ihr Recht an, ihr Futter in Ruhe zu fressen. Das schließt auch nicht aus, daß sie in manchen Situationen - wenn sie z. B. draußen etwas aufnehmen - parrieren müssen und es ausspucken müssen. Das tun sie dann auch. Wer dann schnappt, bekommt eins hinter die Ohren. Aber nicht so beim Futtern zu Hause.
Auch ein Hund braucht eine Umgebung, in der er nicht ständig gehorchen muß. Je mehr Du von Deinem Hund verlangst, ständig und auch in für ihn schwierigen Situationen 100 %ig zu gehorchen, desto unsicherer machst Du ihn. Laß ihn zu Hause doch auch mal einfach in Ruhe. Du möchtest doch sicher auch nicht, daß Du ständig erwarten mußt, daß Dir jemand Vorschriften macht.
Erziehen heißt eben manchmal auch Freiräume lassen. Und das gilt nicht nur für die Kindererziehung, sondern auch für die Hundeerziehung. Erst dann entwickeln sie auch eine eigene Persönlichkeit.
Mir ist das immer sehr wichtig gewesen. Es sind nun mal keine Maschinen, sondern Lebewesen. Mir sind sowohl Menschen wie auch Hunde lieber, die kleine Eigenheiten und Macken haben, als die, die immer als richtig machen.
Vielleicht denkst Du einfach mal darüber nach.
Viele liebe Grüße.
Andrea
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