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Hallo, Katharina!
Deine Geschichte kommt mir so bekannt vor. Hast Du die Frage gestellt, ob Dein Hund von dem der Freundin das Stöbern lernt?
Aber vielleicht sind ja die Probs hier nur in 2 Fällen sehr ähnlich gelagert.
Es ist spät, und ich will es kurz machen: aus eigener Erfahrung mit meinem 3-jährigen Briardrüden, den ich als erwachsenen Hund übernommen habe und der stark jagdtriebig ist, sich also genau wie der der Hund der Freundin verhält, kann ich raten, daß dieser Hund aus verschiedenen Gründen vom Stöbern abgehalten werden muß. D. h., konsequente Ausbildung an der Leine ist angesagt. Es kann, um den Hund ausreichend in der offenen Landschaft bewegen zu können, eine Schlepp- oder Aufrollleine (»Flexi«) verwendet werden. Allerdings sollte die Freundin darauf achten, daß schon das Aufnehmen einer Witterung (der Hund rennt mit der Nase platt am Boden wie ferngesteuert schnell hin und her) einen der selbstbelohnenden Aspekte der Jagd darstellt, von dem der Hund abgelenkt, oder abgehalten werden sollte. Dieses Unterbinden der Jagdgewohnheit ist die 1. Voraussetzung, um mit dem Hund an dem freiwilligen Herankommen arbeiten zu können.
Ein Beispiel: da mein Timo noch lange nicht ausreichend von der Jagderfahrung entwöhnt war konnte ich bei einem Gruppenkurs auf dem Hundeplatz, den ich Ende letzten Jahres besuchte, nur so lange gut mit ihm arbeiten, wie wir uns in den Bereichen des Hundeplatzes bewegten, auf dem sich in der Zeit, in der keine Hunde auf dem Platz sind, nicht viele Kanninchen tummeln. Als wir zu einem Zirkeltrainig in eine Ecke des Platzes gingen war es mit Timo so, daß er sich im 1. Teil der Übung noch aufmerksam verhielt, als wir im 2. Teil dann ganz Nahe an den Zaun kamen sich aber plötzlich verhielt, als wäre er abgeschaltet worden. Er schnupperte nur noch aufgeregt herum, und die verbleibenden Übungen waren ihm schnuppe. Es war nichts anderes zu machen als ihn am Halsband aus dem Bereich weg zu schleifen.
Inzwischen kann ich Timo an der langen Leine schon recht zuverlässig, sogar im Angesicht von Wild, zu mir zurück rufen.
Bestelle Deiner Freundin Grüße, denn wenn sie es mit Ihrem Hund, und Ihrer Verantwortung als Hundehalterin Ernst nimmt hat sie einen langen, schwierigen Weg ohne Erfolgsgarantie vor sich. Es soll Hunde geben, die diese »Freizügigkeit« ihr gesamtes Leben lang nicht ablegen.
Ich bin aber auch guten Mutes und habe schon ein bischen was erreicht.
Gruß, Volker B.
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