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20.11.97 -- Gabi_Pohlig

HD - Canosan etc.














Hallo Lutz, Dunja, meine 10 1/2 jährige Schäferhündin, wurde Anfang August eingeschläfert. Sie hatte (trotz roter Papiere und angeblicher HD-Freiheit der Eltern!!!) schwere HD. Vor ca. 4 Jahren haben wir sie von einem alten Herrn übernommen, der sich nicht merh um sie kümmern konnte. Wir stellten sehr schnell eine gewisse Bewegungseinschränkung fest und eine röntgenologische Untersuchung brachte das erschütternde Ergebnis. Die rechte Hüfte war so schwer betroffen, daß sie - auch nach Befragung zweier anderer Ärzte - höchstens noch ein halbes Jahr hätte am Leben erhalten werden können. Die linke Seite zeigt eine schwache aber nicht bedrohliche HD. Da sie ansonsten, was das restliche Skelett angeht, stark genug war, haben wir uns entschlossen, ihr ein künstliches Hüftgelenk "einbauen" zu lassen. Die OP war zwar teuer, aber bei der sonst so guten Konstitution und der noch einzuräumenden Lebenserwartung Dunjas war sie es uns wert.

Man kann sich nicht vorstellen, wie schnell sie sich von dieser schweren OP erholt hat. 7 Wochen danach sind wir in Urlaub gefahren und sie ist rumgehüpft und hat getobt wie nie zuvor. Es wurde sehr schnell klar, daß sie erst jetzt wieder die volle Lebensqualität wiedergewonnen hat und wir waren sehr glücklich.

Auf Anraten des Arztes haben wir gleichzeitig mit der Verabreichung von Canosan angefangen. Es war ja bestätigt, daß sie eine deutliche Disposition zu dieser Krankheit hat, und dahingehend sollte sie prophylaktisch eine Unterstützung erhalten.

Seit dem Sommer 96 ging es ihr aber von den Knochen her zusehends schlechter. Das Aufstehen viel ihr immer schwerer und wir wußten: Jetzt ist es die linke Seite. Hinzu kam ab Winter 96 eine sich deutlich verstärkende Unsicherheit auf der Vorderhand. Sie fing an, die Pfoten beim Laufen einzudrehen, so daß die Ellenbogen immer weiter nach außen standen: Ellenbogendysplasie! Die letzen Monate - ab Mai 97 ungefähr - gings dann ziemlich schnell bergab. Wir haben wirklich alles versucht, sei es mit Vitaminen, entzündungshemmenden oder auch schmerzhemmenden Mitteln, Cortison. Und zusätzlich immer noch Canosan. Irgendwann konnte ich es nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren und habe sie erlösen lassen. Es war schrecklich. Hinterher wußte ich, daß ich es richtig gemacht habe. Trotzdem hat mich diese Erfahrung gelehrt, differenzierter über dieses Thema nachzudenken. Einen jungen bis mittelalten Hund würde ich auch heute, je nach sonstigem Gesundheitszustand, wieder operieren lassen. Einfach, um ihn noch eine Weile unter würdigen Bedingungen am Leben zu erhalten. Ich würde aber nicht mehr erwarten, daß ich damit das Problem beseitigt habe und eher damit rechnen, daß es an einer anderen STelle wieder auftaucht. Wichtiger ist es, sich entsprechend darauf einzustellen, Bewegungen und Anstrengungen, die den Zustand noch verschlimmern, zu vermeiden. Kein Springen und Toben, keine Treppen, nicht übermäßig bergablaufen, den Schlafplatz so anlegen, daß der Hund sich an einer Wand etc. abstützen kann, keine glatten Böden etc. pp. Aber das nur solange, wie ich den Eindruck habe, daß mein Freund auch wirklich noch Freude am Leben hat. Das sind wir ihm einfach schuldig, nicht mehr und nicht weniger. Es tut mir leid, wenn ich Dir mit meinen Auführungen sowenig Mut mache; hätte es d a s Heilmittel ge- geben - ich hätte es gefunden, egal was es gekostet hätte!

Ich wünsche Dir auf jeden Fall, daß Du mit Deiner Hündin trotz der Krankheit noch viele schöne Stunden haben wirst. Vielleicht hast Du ja auch mehr Glück als ich es hatte.

Viele Grüße Gabi
Thema: Mittel gegen HD-Leiden?


 
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