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11.02.01 -- Sabine Scharf

RE: Möchte Hund, wer hat Tips?

Mutterglück!!

 














Hallo,

vor einiger Zeit hatte ich mir mal allgemeine Gedanken zum Thema Hund und alles was dazu gehört gemacht.
Viellech kannst Du ja etwas damit anfangen.

Kaum ein Haustier ist so vielfältig einsetzbar und individuell wie der Hund. Für jeden Typ Mensch gibt es den richtigen Partner auf vier Beinen. Jedoch werden nur allzu oft die Bedürfnisse, der Hunde nicht beachtet. Viel zu oft, wird der Hund als Prestigeobjekt angeschafft und gehalten. Ist die erste Euphorie vorbei, kommt der Hund bei vielen in den Zwinger und oder wird einfach vernachlässigt. Das Fell verfilzt, der Hund vereinsamt. Bevor man sich einen Hund anschafft, sollte man unbedingt allgemeine Literatur über Rassen, Charaktere, Bedürfnisse, Pflege und die laufenden Kosten lesen. Ein Rentner sollte sich nicht unbedingt für einen Windhund oder einen anderen lauffreudigen Hund entscheiden. Auch einen HSH, Herdenschutzhund, sollte nur gekauft werden, wenn man dem Hund ein Leben wie er es benötigt so gut wie möglich erfüllen kann. Niemals sollte man nur nach dem äußeren gehen, daß hat schon so manchem Hund einen Tierheimaufenthalt bescherrt.
Selbstverständlich kann man auch in ein Tierheim gehen und sich dort nach einem geeigneten Hund umsehen. Ist es offensichtlich, daß das Tierheimpersonal keine Zeit hat um jeden einzelnen Hund kennenzulernen, sollte man sich vor der Übernahme viel mit dem Hund beschäftigen. Am besten versucht man auf dem Vorwege die wichtigsten Situationen, die der Hund im neuen Zuhause durchleben muß durchzuspielen. Dies würde eine Rückgabe ins Tierheim eventuell verhindern. Auch von Privat, über eine Anzeige kann man einen geeigneten Hund gelangen. Hier kann man in der Regel sehen, wie der Hund gehalten wird. Hat man sich für einen Rassehund entschieden, sollte man nun eine Hunderasse für sich ausgewählen. Hat man seine Rasse gefunden, sollten nun zu allererst Züchter dieser Rassen aufgesucht werden. Nun bleibt noch die Frage, ob es ein Rüde oder eine Hündin sein soll. Ein Rüde ist oftmals schwerer zu erziehen, er versucht sich manchmal durchzusetzen, dies kann dann in Knurren und Zähne zeigen ausarten. Davon darf man sich natürlich nicht einschüchtern lassen, sondern muß ihm zeigen, daß er nichts zu sagen hat. Dies macht man aber nicht indem man ihn schlägt, am besten ist es ihm in der Hundesprache verständlich zu machen, daß man der Chef ist und bleibt.
Man blickt dem Hund tief in die Augen und knurrt und fletscht ihn ebenfalls an. Dies macht man solange bis der Hund dem Blick versucht auszuweichen, das bedeutet das er die Unterordnung akzeptiert hat. Sehr gut eignet sich auch der Schnauzgriff. Man faßt mit Zeigefinger und Daumen um die Schnauze herum und drückt diese herunter. Ist der Rüde sehr dominant und versucht immer wieder sich durchzusetzen, sollte man daran denken ihn frühzeitig kastrieren lassen und eine gute Hundeschule aufsuchen. Hat man sich für eine Hündin entschieden, kann man davon ausgehen, daß man von solchen Rangkämpfen verschont bleibt. Allerdings hat man bei einer Hündin zweimal im Jahr die Läufigkeit. Diese dauert ca. drei Wochen an. In dieser Zeit blutet die Hündin und alle Rüden sind sehr interessiert. Da muß man gut aufpassen und die Hündin sollte in dieser Zeit unbedingt an der Leine bleiben. Es gibt auch Hündinnen die sich dann von selber auf die Suche nach dem Rüden machen. Ich lasse meine Hunde alle kastrieren. Eine Kastration bei der Hündin lasse ich in der Regel vor der ersten Läufigkeit machen. Durch eine frühzeitige Kastration kann man auch einige Erkrankungen, die lebensbedrohliche Ausmaße annehmen können ausschließen.

Der Verband, der die Abstammungspapiere für den Züchter ausstellt ist relativ unwichtig. Wichtig ist das der Züchter einem Löcher in den Bauch fragt, daß er auch immer für alle Fragen ein offenes Ohr hat. Das er auch ältere Hunde hat, dies müßte der Fall sein, wenn der Züchter schon länger als 5 Jahre züchtet. Das die Hunde nicht durchgehend im Zwinger sind, dies kommt natürlich auch wieder auf die Rasse an. Ein Chihuahua, der kleinste Hund der Welt, ist mit Sicherheit, auch bei mehreren Zuchttieren gut im Haus zu halten. Es sollte ständig ein Erwachsener anwesend sein, also nicht berufstätig sein. Nur so kann gewährleistet werden, daß die Welpen gut aufgezogen und die für ihr weiteres Leben wichtige Sozialisierung und Prägung erhalten. Man sollte gut darauf achten, wie die Welpen sich benehmen wenn der Züchter kommt, freuen sie sich und springen wie wild umher, ist es ein gutes Zeichen, besser noch, daß die Welpen sich Dir gegenüber genauso verhalten. Bleiben die Hunde jedoch in ihrer Hütte/Wurfkiste liegen, wenn der Züchter kommt und kommen sie auch nicht auf Dich zugelaufen, dann nimm besser Abstand davon, dort einen Hund zu kaufen. Hier hat es den Anschein, als spiele das Geld die größere Rolle als die Liebe zum Hund. Es sollte auch auf den Stuhlgang und die allgemeine Sauberkeit geachtet werden. Wie verhalten sich die erwachsenen Hunde Dir gegenüber. Sie sollten nicht aggressiv oder ängstlich sein.
Sie dürfen zwar vorsichtig und verhalten sein, sollten aber
trotzdem auf Dich zugehen und sich nach einer kurzen Zeit
streicheln lassen. Betrachte nach dem Streicheln Deine
Hände, sind diese sehr dreckig und riechen die Hunde auch, dann kann dies ein weiterer Hinweis dafür sein, daß die Hunde nicht im Haus gehalten werden und auch nicht besonders gut gepflegt werden. Desweiteren sollte man sich die Impfbücher aller Hunde zeigen lassen und auch nach einem
Zwingerbuch fragen. Dies kann sehr aufschlußreich sein. Dort stehen alle wichtigen Daten, wie oft eine Hündin Welpen
hatte, wie der Verlauf der Aufzucht war, wichtig bei großen
Rassen ist auch der HD-Wert (Hüftgelenksdysplasie) wünschenswert wäre, wenn beide Elternteile HD 0 aufweisen, jedoch ist HD 1 auch noch akzeptabel.

Es hat sich gezeigt daß das beste Welpenübernahmealter
zwischen der 8 und 10 Lebenswoche ist. Die Welpen sollten dann bereits mehrfach entwurmt, mindestens einmal geimpft und tätowiert oder gechipt sein. Geimpft wird in der
achten Lebenswoche SHLP. S=Staupe, H=Hepatitis,
L=Leptosspirose und P=Parvovirose.
Diese Impfungen sollten in jedem Fall im Impfpaß stehen. Nach 4 Wochen wird dann nachgeimpt, nocheinmal SHLP plus T=Tollwut. Um ganz sicher zu gehen, sagen mitlerweile die Universitätstierkliniken, daß es besser ist ein drittes
Mal seinen Hund zu impfen, dann wieder wie bei der Erstimpfung SHLP. Nur so soll man ganz sicher sein können, daß der Hund eine gute Grundimmunisierung hat. Bei der Abgabe wäre es wiederum sehr wünschenswert, wenn der Züchter, daß für den Welpen gewohnte Futter mitgibt, wenigstens für die erste Woche, so hat man genügend Zeit das Futter zu besorgen. Man sollte das Futter auf keinen Fall umstellen, es ist schon Streß genug für den Welpen, daß er in eine anderes Zuhause kommt. Weg von seiner Mutter und seinen Geschwistern. Aus diesem Grund, sollte man den Welpen die erste Zeit so wenig wie möglich alleine lassen, es wäre auch von Vorteil wenn er mit im Schlafzimmer schlafen kann. So bekommt man nachts sehr schnell mit, wenn der Welpe mal ein "Geschäft" verrichten muß. Auf diese Weise muß man sich
nicht alle zwei Stunden den Wecker stellen und der Welpe ist nicht alleine. Ambesten ist es auch wenn man den Welpen auf dem Arm herausträgt, der Weg nach draußen ist zu weit.
Wichtig wäre auch mit dem Welpen regelmäßig in eine Welpenspielstunde zu gehen, dort lernt er weiterhin den Umgang mit seinen Artgenossen. Und der Spielstundenleiter
könnte durch gezielte Beobachtung einen rechtzeitgig auf
Auffälligkeiten, im Wesen oder Verhalten des Welpen hinweisen. Ein Hund ist ein soziales Lebewesen und deshalb ist der ständige Kontakt zu Artgenossen auch für den Erwachsenen Hund äußerst wichtig.
Auf eine Futterumstellung könnte der Welpe mit Durchfall
reagieren. Nach der Übernahme des Welpen, sollte man ihn beim Tierarzt vorstellen, dieser sagt Ihnen auch, wann die nächste Entwurmung fällig ist. Die Ausstattung für einen
Welpen sollte in der Regel vom Züchter empfohlen werden. Man
sollte in jedem Fall Welpengerecht einkaufen, also nicht um zu sparen ein zu großes Lederhalsband, besser ist ein Nylonhalsband das mitwachsen kann, also verstellbar ist. Auch die Leine sollte eine eher eine leichte sein und der Größe des Welpen angepaßt sein. Eine Nylonausstattung bekommt man für ca. 20,00 DM. Gehört der Welpe einer großen Hunderasse an, sollte man ab einer Größe von 40-50 cm auf eine Lederleine umsteigen. Diese sollte verstellbar sein und auf jeden Fall genäht sein. Viele Lederleinen werden günstig, schon ab 20,00 DM angeboten, hiervon wird man dann aber auch einige in dem Hundeleben benötigen, da sie nur genietet sind und in brenzligen Situationen schnell reißen können. Eine genähte Leine hält bei guter Pflege fast ewig. Für eine genähte Leine muß man allerdings ab 50,00 DM rechnen. Die Futternäpfe sollten aus Edelstahl sein, Plastiknäpfe werden zu gerne angeknabbert und der Wassernapf wird leicht mal umgekippt. Gut eignet sich hierfür ein kleiner Napfständer. Hat man sich für einen Hundekorb entschieden, wäre ein Kunststoffkorb empfehlenswert. Diesen kann man gut reinigen und nach einer eventuellen Erkrankung gut desinfizieren. Als Korbeinlage haben sie die Drybed`s bewährt.
Sie sind sehr weich und wärmen den Hund gut. Sie sehen aus wie Felle und werden in verschieden Größen und Farben angeboten. Dadurch das sie kochfest sind bekommt man sie in der Regel immer wieder sauber. Ich hatte mich am Anfang für weiße entschieden, davon kann ich nur abraten. Es sieht zwar sehr schön aus, aber mit der Zeit werden sie nicht mehr sauber. Heute habe ich braune, blaue und graue. Für die Fellpflege braucht man individuell zur Rasse verschiedene Bürsten und Kämme, hier kann man sich wieder vom Züchter beraten lassen.

Nun ist es zwar sehr lang geworden aber ich hoffe, es konnte Dir ein wenig behilflich sein.

Viele Grüße


Sabine
Thema: Möchte Hund, wer hat Tips?


 
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