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04.02.01 -- Volker B.

RE: Hundemachtkämpfe/Mary














Hallo, Mary!

Ja, es ist ein schwieriges Thema mit diesen Hundebegegnungen, wenn man als Mensch versucht jede Kleinigkeit in die Erwägung, ob es nun »normal«, »schlecht« oder gar »gefährlich« abläuft, mit einfließen zu lassen.

Zu der von Dir eingewandten Frage, ob sich der andere menschliche Part in solchen Situationen auch entsprechend abgeklärt und sachkundig verhält kann ich nur antworten: das ist relativ egal! Auch wenn der andere Hundehalter keifend um die Gladiatoren herumtanzt ist für Deinen, vollständig sozialisierten, und gut an Dich gebundenen Hund allein Dein Verhalten von Bedeutung. Wenn also nicht gleich eine ganz extreme Konstellation sich abzeichnet, bei der

1. der fremde Hund Monty klar überlegen ist;

2. Monty trotzdem nicht bereit ist, sich unterzuordnen;

3. der fremde Hundehalter den eigenen Hund noch - evtl. unwissend - anstachelt;

4. der fremde Hund Monty auch noch die Flucht unmöglich macht

kann man nach meiner Erfahrung ohne Bedenken auf das eigen Verhalten setzen. In dem beschrieben Extremfall ist man nun aber auch schon immer nahe an dem Zustand, wo es nach meinen Maßstäben gefährlich wird, also schon das »Notfallprogramm« einsetzen müßte.

In allen anderen Fällen, wo Monty dem anderen Rüden vom 1. Eindruck her ebenbürtig oder überlegen ist spielt das Verhalten des anderen Hundeführers eine untergeordnete Rolle. DEIN Hund nimmt DEIN Verhalten zur Orientierung wahr, vor allem auch die zum Ausdruck gebrachte Stimmung und wird sich tendenziell nicht stärker aufregen, sondern beruhigen, da bin ich mir sehr sicher. Natürlich wird er sich von einem zur Furie gewordenen Angreifer nicht gleich abwenden, aber er wird in einer ganz anderen Intensität zur Sache gehen, wenn er das Desinteresse des eigenen »Chefs« wahrgenommen hat.

Der Fehler bei dem von Dir geschilderten Zwischenfall, der die Eskalation aus meiner Sicht am deutlichsten begünstigt hat, ist die Tatsache, daß der fremde, ohnehin ängstliche Hund angeleint war und Monty sich im trotzdem nähern durfte. Der fremde Hund hat, bestärkt durch die Fehldeutung der Leine im Sinne von Unterstützung des eigenen »Rudelführers«, überreagiert und damit Monty Entrüstung, bzw. gesteigerte Aggressivität bewirkt. Ich vermute, daß in dem Moment, als Dein Mann über die gesteigerte Aggressivität von Monty so bestürzt war, er die beiden Hunde gerade getrennt hatte, der fremde Hund, ja nun auch bestärkt durch das Verhalten Deines Mannes, noch mal nachgefasst hatte, die Hunde noch nicht einmal 30 Sekunden in dem Zustand der Rauferei zugebracht hatten. Da ist es für mich leicht ausrechenbar, daß Monty noch in allerhöchster Erregung war.

Du hast ja schon geschrieben, daß Dir der Fehler bei der ganzen Angelegenheit klar ist. Ergänzen möchte ich nur, daß er die wesentliche Ursache für die überraschende Heftigkeit der Reaktionen der beiden Hunde gewesen ist. Wenn man also in diesem Sinne als Mensch unaufmerksam war muß man auch bei vom Wesen her einwandfreien Hunden während der so begünstigten Rauferei mit außergewöhnlichen Reaktionen der Hunde rechnen.

Es ist traurig, daß Monty durch sein kurzes, überwiegend helles Fell dann immer deutliche Blessuren davon trägt. Zu ändern wird das aber kaum sein, jedenfalls nicht mit einer Strähne von Timos Fell. Vielleicht, da Schwester Andreas Aaron ja aus verschiedenen Gründen verzichtet hat, sollte Monty dann das Batman-Köstum tragen. So eine stramme Latex-Haut hält sicher das Meiste ab. ;-)

Ich wünsche Dir viel innere Ruhe und Stärke für die nächsten Begenungen mit Hunden, bei denen die Verhältnisse noch nicht geklärt sind. Dann hat´s auch Monty leichter.


Gruß, Volker B.
Thema: Hundemachtkämpfe


 
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