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31.01.01 -- Sören

RE: Qualifikation Hundetrainer/-ausbilder an Gill














Hallo Gill,

tja, das ist alles nicht so einfach. Es gibt nicht DEN Ausbilderschein, der einen Ausbilder eindeutig als kompetent zertifiziert. Es gibt auf VDH-Plätzen sogenannte Übungswarte. Diese Übungswarte müssen einen Sachkundenachweis erbringen, außerdem müssen sie auch regelmäßig Forbildungen besuchen. Dieser Sachkundenachweis macht zwar noch keinen guten Ausbilder, die Inhaber dieses Scheines haben aber zumindest Grundekenntnisse über Unfallverhütung, Versicherungsfragen, Menschenführung sowie allgemeines Lernverhalten und Verhaltensweisen bei Hunden... Da es sich hierbei um Basiswissen handelt, sind sie deswegen noch lange keine kompetenten Ausbilder, sie haben aber zumindest Grundekenntnisse.

Bei kommerziellen Hundeschulen ist das Problem ein ähnliches. Die Begriffe Hundepsychologe, Kynopädagoge oder ähnliches sind nicht geschützt. Jeder kann sich so nennen. Dazu kommen dann noch schöne, selbstgemalte Zertifikate, und der Ausbilder wirkt zumindest auf dem Papier qualifiziert. Rein rechtlich völlig in Ordnung, da es keine einheitliche Regelung gibt, was z. B. ein Kynopädagoge alles leisten muß und sollte...

Für einen Anfänger ist und bleibt es also reine Glückssache, ob er bei einem kompetenten oder weniger kompetenten Ausbilder landet. Oftmals sagt einem schon der gesunde Menschenverstand, das auf einem Hundeplatz nicht so alles richtig läuft. Wenn der Trainer erst nach dem 4. Bier in Form ist und anfängt mit den Hunden zu arbeiten, stimmt schonmal irgendwas nicht. Auch sollte man sich einmal ansehen, wie die Hunde der Ausbilder arbeiten, oftmals läßt sich dort auch schon sehr viel erkennen... aber das ist wie gesagt für einen Anfänger alles sehr schwer zu beurteilen, leider.

Im Hundesport sollte für meine Begriffe ein Ausbilder folgende Eigenschaften erfüllen: Er sollte kritikfähig, lernwillig und selbstkritisch sein. Er sollte in der Lage sein im Team mit anderen Ausbilder zu arbeiten, und nicht auf dem Platz den "Guru" rauskehren. Er sollte von Menschen wie Lind, Dildei, Raiser oder Manfred Müller gehört haben und möglichst mit deren Ausbildungsmethoden vertraut sein, sie trotzdem hinterfragen und nicht stumpf nach einem "Ausbilder-Guru" arbeiten. Er sollte jeden Hund individuell betreuen, nicht nach Schema F arbeiten. Außerdem sollte er selbst schon sportliche Erfolge vorzuweisen haben, ob nun mit dem eigenen Hund, oder mit Hunden die mit seiner Hilfe ausgebildet wurden. Er sollte bereit sein, seine Ausbildung zu erklären und auf Fragen zu antworten. Er sollte dies allgemein verständlich tun, und nicht irgendwelches "Fachchinesisch" sprechen. Er sollte den Aufbau der Arbeit über die spielerische Schiene durchführen, und nicht jeden Hund in die Gruppenarbeit packen und "Massenabfertigung" betrieben. Die Übungen sollten auf das Alter des Hundes, die Eigenschaften des Hundes, die Fitness des Hundeführers und das Prüfungsziel abgestimmt sein.

So, das sind nur ein paar Punkte, die mir so auf die Schnelle dazu eingefallen sind. Ich hoffe, Du hast nun einige Orientierungspunkte. Glück gehört wie gesagt immer dazu, da kannst in irgendeinem Hinterhofverein auf einem rutschigen Acker DEN begnadeten Ausbilder finden, und kannst in einer sündhaft teuren Hundeschule mit Marmorfußboden und Rasenheizung ganz gewaltig auf die Nase fallen... ich wünsche Dir alles Gute und viel Glück bei der Suche!!!!

Viele Grüße

Sören
Thema: Qualifikation Hundetrainer/-ausbilder


 
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