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13.01.01 -- Bianca + Jill

RE: Hundezucht an alle














Hallo Alice,

eigentlich wollte ich mich zu dieser Thematik nicht mehr melden, da ich dieses Thema schon soundsooft durchkaut habe, dass es mir fast zu den Ohren heraushängt.

Aber, im Großen und Ganzen bin ich deiner Meinung!

Der Satz von Volker B. hat mich etwas aus den Schuhen gehauen und nun mein Beitrag zu:

Volker schreibt:

!!!!Vielleicht, aber wer möchte schon explizit einen Mischling, und KEINEN Rassehund?!!!

ICH !schluck!

ICH habe mich BEWUSST für einen Mischling entschieden, obwohl mir der Briard sehr am Herzen liegt, ABER: ich kenne einfach zu viele negative Beispiele, die eben nicht mehr selbstbewusst, sondern nervös sind, die eben nicht mehr gesund sind, sondern viel mit HD zu tun haben, die nicht verträglich sind gegenüber Artgenossen usw. Und genau aus diesem Grunde habe ich mich für einen GEPLANTEN Wurf Berner-Sennen-/Briards entschieden, 1. weil mir die Mischung als sehr ideal erschien und 2. weil ich mich von der Gewissenhaftigkeit der Halter überzeugen konnte 3. weil ich mir das Umfeld und die Elterntiere schon vor dem Wurf angesehen habe und ich mich erkundigen konnte über Gesundheitszustand etc.

Sicherlich ein Glückstreffer, den ich bis heute noch nicht bereut habe. Auch ich habe meinen Hund (trotz Mischling) komplett durchchecken lassen, einfach nur für mich, denn ich kann dies ja nirgendwo bestätigen lassen. Ebenfalls bin ich der Meinung, dass ich einen wesensfesten Hund habe, der gut sozialisiert worden ist und der gut geprägt wurde, von den Vorbesitzern wie als auch von mir.

Es ist schon erschreckend, dass es Verpaarungen gibt nach dem Motto "Hupps, meine Hündin ist belegt worden" und ich bin auch absolut dagegen, das ist überhaupt keine Frage. Und in den meisten Fällen ist es eben so, dass es so abläuft, was ich auch in jedem Fall, wenn ich davon erfahre, zu verhindern versuche und die Leute aufkläre.

So und nun zu den Rassehunden! Ausdrücklich möchte ich darauf hinweisen, dass ich keinem Züchter zu nahe treten möchte. Ich kenne selbst einige gute und verantwortungsvolle Züchter, die ich jederzeit weiterempfehlen würde, weil ich weiß, wie sie mit Hunden umgehen und wie sie züchten. Aber einfach so einen Züchter empfehlen, das würde ich nicht. Denn bei den Rassehunden ist es der Nachteil, dass es leider auch um Kommerz geht, dadurch, dass so manche Rasse in Mode geraten ist und die Veränderungen sind schon extrem zu merken. Das ist das Verhängnis einer jeden Rasse. Ein verantwortungsvoller Züchter hat vielleicht eine minimale Entschädigung für seinen Zeitaufwand, den er in einen Wurf investiert hat. Es gibt aber leider auch andere, die nicht so gewissenhaft sind und da liegt meines Erachtens schon einiges im Argen. Ein Papier besagt das leider auch nicht immer.

Zudem kommt noch, das bei einigen Rassen auch nicht alles richtig gelaufen ist in der Vergangenheit (Schönheitsideal, nur auf Größe und Schwere gezüchtet usw. oder auf "Miniformat") und noch das Problem, dass es bei einigen Rassen zu wenig Zuchtpotential gibt, so dass man Abstriche machen muss, na, ich sags mal salopp, in der "Qualität".

Ich mache mir so bei einigen Rassen meine Gedanken. Nehmen wir doch mal den Schäferhund. Da ist jahrelang auf Schrägheck gezüchtet worden, bis man darauf gekommen ist, dass dies vielleicht einem "Schönheitsideal" entspricht, leider aber doch viele gesundheitliche Nachteile hat. Wenn man aber doch die ganzen Linien so gezüchtet hat, mit welchem Genmaterial möchte man denn das wieder in den Griff bekommen und wo kommt die Gesundheit denn da wieder her?

Also, ich denke, nicht alles, was der Mensch zu verrichten vermag, ist unbedingt der richtige Weg und wie will man die Fehler der Vergangenheit wieder ausmerzen?

Ich habe in der Vergangenheit sehr viele Hunde kennengelernt und ich kann nicht sagen, dass Mischlinge nun problematischer oder kranker sind als Rassehunde. Umgekehrt natürlich auch nicht, denn dieses Ammenmärchen kursierte ja auch jahrelang.

Ein Hund ist nur so gut wie seine Vorfahren und es ist sicherlich richtig, dass da, wo keine Verantwortung hintersteht, es nur schief gehen kann, aber ob man das so pauschalisieren kann, bestreite ich.

Ich weiß keine Lösung, aber mir wird ganz komisch bei dem Gedanken, dass es keine Mischlinge mehr geben soll und das fände ich persönlich in bezug auf meine Hündin sehr, sehr schade.

Viele Grüße
Bianca
PS: Alice, wenn Du einen Schäfer-Collie-Mix sehen möchtest, dann schau mal auf meine Seite www.teambuilder.de in der Galerie, dort findest Du einen rötlichen, der neben einem Dobi-Verschnitt sitzt.
Thema: Hundezucht an alle, besonders an BCF


 
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