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30.11.00 -- Volker B.

RE: Studieren und Hund














Hallo Lisa!

Es ist verblüffend, daß sich scheinbar nur Frauen Gedanken um die Anschaffung eines Hundes manchen. Zumindest hat kein Mann auf Deine Frage geantwortet. Ich bin daher umso mehr entschlossen meine Meinung noch beizusteuern, auch wenn sie spät kommt. Ich hatte schon einmal etwas zu dem Thema geschrieben, aber vor dem Abschicken ist der Server bei Hunde.com ausgefallen. Somit war alles futsch und ich komme erst heute wieder dazu einen neuen Text zu tippen.

Ich erinnere mich nicht mehr so genau an all die Rätschläge, die frau Dir gab, aber es blieb bei mir der Eindruck, daß doch sehr nüchtern und zögerlich auf Deine Absichtsbekundung reagiert wurde. Und das ausgerechnet von den Frauen!

Da will ich die Rollenklischees mal völlig auf den Kopf stellen und hier ganz einfach zu Ausdruck bringen, daß ich es großartig und unterstüzenswert finde, daß Du wieder einen Hund zu Dir nehmen möchtest. Und noch begeisterter bin ich darüber, daß es auch noch ein älterer Hund sein soll.

Meine Damen, besser geht es doch garnicht!!!

Die Tatsache, daß Du jetzt erst am Anfang des Studiums stehst und noch keine klaren Vorstellungen von Deiner beruflichen Zukunft hast sollten da wirklich kein Hindernis sein. Schließlich hast Du durch Deine hier vorgetragenen Ansichten und Erfahrungen zweifelsfrei zum Ausdruck gebracht, daß Du Dir über die tragweite des Entschlußes und die Verantwortung, einen Hund zu halten im Klaren bist.

Ich würde das Pferd sowieso von der anderen Seite her aufzäumen: wenn ich mir meiner Selbst sicher wäre in so weit, daß ich bereit bin, bei allen zukünftigen Entscheidungen des Lebens die »Rechte« und Bedürfnisse meines Hundes ausreichend zu berücksichtigen, würde ich keinen Moment zögern mir einen Hund auszusuchen. Ich habe dies Entscheidung selbst auch erst vor ein paar Wochen getroffen. Und zugegeben: als die Entscheidung dann unmittelbar anstand war ich ein wenig unsicher, ob ich dem Hund auch genug zu bieten hätte. Nach 10 Wochen mit Hund im 1-Personen-Haushalt kann ich ein rundherum positives Fazit ziehen. Auch wenn die Zukunkftsaussichten und die damit verbundenen Lebensumstände unklar sind habe ich die Überzeugung gewonnen in jedem Fall den Bedürfnissen meines Hundes gerecht zu werden. Ich habe schon dadurch, daß ich den Hund habe eine andere Einstellung und einen anderen Lebensrhythmus angenommen. Das würde ich auch bei beruflichen Veränderungen nicht einfach aufgeben.

Ich möchte nur einen Aspekt, der aus meiner Sicht zu Bedenken ist, in den Vordergrund rücken: wenn Du selbst hohe Ansprüche stellst an das, was Dein Hund lernen, können, und beherrschen soll, um sich möglichst optimal in der von Menschen geprägten Umwelt mit Dir bewegen zu können, mußt ein Vielfaches an Aufmerksamkeit und Zeit für Deinen Hund - wie ich vermute, auf Dauer - einplanen. Soll er »nur« ein Gefährte sein, den Du in weiten Teilen zu nehmen bereit bist, wie er ist, solltest Du Dir darum, daß Du ihn eines Tages nicht mehr ausreichend versorgen kannst, keine Gedanken machen, sondern Dich auf die Suche machen!

Ich hoffe für Dich und die verwaisten Hunde, daß etwas daraus wird.


Gruß, Volker B.
Thema: Studieren und Hund


 
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