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27.10.00 -- Inge

RE: Würger an Sören - an Sören














Also Sören, irgendwie bleibst Du mir immer die Antwort schuldig - sowohl in diesem Posting als auch in Deiner Antwort auf mein anderes Posting.

Du selber schreibst in Deiner Antwort auf Lalas Frage, wie der Stachler "richtig" einzusetzen ist:

"Nur eben nicht als reiner Schmerzreiz, sondern Mittel um Aufmerksamkeit zu erregen."

AHA, man höre und staune: also erzeugt der Stachler DOCH Schmerz, und zwar gewollten Schmerz! Nur dass man den Hund nicht einfach so aus Jux und Dollerei Schmerz zufügt - oh nein, man erregt dadurch auch seine Aufmerksamkeit. Wodurch natürlich die Zufügung von Schmerz absolut legitim wird...

Die "Ausbildung" von Tanzbären erfolgt auch über die Zufügung von Schmerz. Schon mal zugeguckt? Diese Bären sind SUPER aufmerksam, wenn ihnen ihr "Ausbilder" am Nasenring zupft...

Und wenn Du schreibst, dass der Hund selbstverständlich erst einmal auf den Stachler konditioniert werden muss, heißt das im Klartext, dass Du bei der Ausbildung von vornherein davon ausgehst, den Stachler irgendwann einsetzen zu müssen. Irgendjemand (Du oder Steve oder ?) hat in diesem Diskussionsfaden geschrieben, dass er/sie es leider versäumt hätte, seinen Riesenschnauzer auf den Stachler zu konditionieren und könnte ihn daher jetzt ebenso leider nicht einsetzen. Also Konditionierung auf den Stachler von Anfang an, ist Eure Devise!

Welch einfallslose und armselige Ausbildung, die kein anderes Mittel weiß, um die Aufmerksamkeit des Hundes zu erregen und abzusichern! Welch traurige Ausbildungsmethode, die schon von vornherein den Einsatz des Stachlers mit einkalkuliert!

Ich habe im Laufe von Jahrzehnten unzählige Hunde und Hundeführer kennengelernt, die in den beiden Sparten, in denen ich mich auskenne - SchH-Sport und Agility - gänzlich OHNE solche Mittelchen auskamen. Wenngleich ich zugeben muss, dass die modernen Erkenntnisse der Kyno-Ethologie eher im Agility Eingang gefunden haben als im SchH-Sport, wo immer noch altväterliche Einstellungen zum Hund vorherrschen. Aber zum Glück beginnt sich auch hier mehr und mehr der neue Geist durchzusetzen - und der kommt ganz ohne Stachler aus!

Und daher zum x-ten Mal meine Frage, mit der Hoffnung, dass Du sie auch endlich einmal beantwortest: wenn der Stachler bei sachgerechter Anwendung angeblich überhaupt keinen Schmerz verursacht - warum wendest Du ihn dann an? Dann tut es doch ein normales Halsband auch, oder???

Komm mir jetzt nicht mit der stereotypen Antwort, der Hund müsse auf den Stachler konditioniert werden. Was soll das? Soll der Hund an den Schmerz gewöhnt werden? Dann nutzt er überhaupt nichts mehr. Es gibt viele dickfellige und/oder relativ schmerzunempfindliche Hunde, die sich tatsächlich an den durch den Stachler hervorgerufenen Schmerz gewöhnen. Wer hat sie nicht schon selber gesehen, die Hunde, die trotz Stachler wie verrückt an der Leine ziehen? Gewöhnung an den Schmerz ist also schlicht und einfach contraproduktiv. Das also kannst Du nicht gemeint haben.

Nein, Du schreibst ja, dass der Hund den Ruck am Stachler mit etwas Positivem verbinden soll: kurzer Schmerz, dann folgt Spiel, oder Leckerli. Willst Du allen Ernstes behaupten, dass es das Ziel einer fundierten Ausbildung sein kann, dass der Hund Schmerz mit LUST verbindet? Willst Du Dir einen Masochisten heranziehen, oder was soll das???

Wenn Du der Meinung bist, dass die dauerhafte Aufmerksamkeit eines Hundes nur durch einen bestimmten Reiz zu erzielen ist - wobei ich Dir uneingeschränkt zustimme -was genau hindert Dich dann eigentlich daran, die Aufmerksamkeit des Hundes mit einem POSITIVEN REIZ zu erregen? Warum wählst Du das Mittel des negativen Reizes?

Gruß Inge
Thema: Amigo von Petra an Claudia


 
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