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21.09.00 -- SteffiK

RE: Boxer nur mit Münchener Papiere? an Jule














Liebe Jule,

ich liebe meinen Hund außerordentlich und würde ihn NIEMALS wieder hergeben. ABER:
Mit diesem Kauf habe ich sehr wahrscheinlich eine schlechte Zucht - nicht äußerlich, das Gelände war okay, die Hunde schön und gepflegt und die Leute sehr nett - sondern *im* Hund, Gene, Anlagen, Charakter etc. unterstützt. Schau mal unter http://www.leveste.de/dalmaweb unter "Leidige Themen" bei "Zwinger von Ammerreuth". Ich hab zwar dort keinen Hund gekauft, aber aller Wahrscheinlichkeit nach diese Tradition fortgesetzt.
Es ist falsche Tierliebe zu meinen, man müsste dort kaufen, um die Welpis zu retten. Warst du mal in Paris in den Tiergeschäften oder allgemein in Frankreich? Dort kannst du Hunde im Supermarkt kaufen. Ich habe mit Tränen in den Augen vor den Käfigen gestanden, aber es nutzt nichts. Für den einen "geretteten" Welpen dort kommen sofort neue nach. Und so schlimm es ist, nur NICHT KAUFEN hilft.

Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ich mir einen Tierheimhund hole - unsere Familie hatte jahrelang Hunde "aus zweiter Hand" -, oder ob ich einen Hund vom Züchter hole, einen "reinrassigen", für den ich viel Geld bezahle, dass er "gut gezüchtet" ist, dass sich in der Auswahl der Tiere, die zu seiner Entstehung beigetragen haben, Gedanken gemacht wurden, damit ich auch den Hund bekomme, den ich brauche - was will ich z.B mit einem schussunsicheren Jagdhund? - ... es gibt schließlich nicht nur "Familienhunde"!

Bei Tibet-Terrier z.B. ist eine Charaktereigenschaft "misstrauisch und aufmerksam, guter Wachhund, aber freundlich" - und gute Züchter nehmen eventuell auftretende "Angsthunde", die scheinbar in der letzten Zeit öfter auftreten, aus der Zucht. Was will ich mit einem Angstbeißer, der seine Anlagen eventuell noch weitervererbt? Und das hat mit Eitelkeit der Menschen nichts zu tun! Ich habe mir Rassehunde gekauft, weil ich zwei verschiedene Wohnorte habe und drei verschiedene Arbeitsplätze. Ich bin viel unterwegs und viel im Auto, und die Hunde kommen immer mit. Ich brauche also flexible Hunde, denen pünktliches Füttern etc und Gewohnheit nicht so viel wert ist.

Ich bin kein VDH-Anhänger. Wenn du aufmerksam gelesen hast, weißt du, dass meine Hündin gar keine Papiere hat, ich mir aber selbst, dank mehr Erfahrung, ein eigenes Bild machen konnte. Und wenn jemand sich mit diesem Thema nicht hinreichend auseinandergesetzt hat, sollte er beim Kauf eines Rassehundes vorsichtig sein. Die Gefahr, übers Ohr gehauen zu werden, ist beim VDH wohl um einiges geringer.

Aus deinen Postings entnehme ich, dass du dich noch nicht sonderlich um die Vorfahren deines Boxers gekümmert hast. Es liegt aber in deiner Verantwortung, dort nachzuforschen, wenn du züchten möchtest, auch wenn du nur einen Wurf ohne Papiere haben willst. Sonst handelst du verantwortungslos. Auch müssen mehrere Tests, z.B. auf HD hin, gemacht werden. Das bist du deinen Käufern, erst recht, wenn es Leute aus deiner Umgebung sind, schuldig. Nicht nur die haben eine Verpflichtung dir und dem Hund gegenüber, auch du! Wirst du alle Kosten der Schwangerschaft tragen wollen? Damit deine Hündin diese auch unbeschadet übersteht?

"Im Übrigen habe ich jetzt schon Anfragen nach eventuell zu erwartenden Welpen..."
Jule, die habe ich auch. Aber ich sage, Filous Anlagen sind nicht gut genug und verweise sie an den Club für Tibetische Hunderassen, wo viele ausgezeichnete Hunde und Züchter anzutreffen sind.

Es geht nicht unbedingt darum, von wem die Papiere sind. Entscheidend ist, was drinsteht und auch, ob es stimmt! Und wenn du das nicht lesen kannst, dann lass es mit dem Wurf!

Wie alt bist du eigentlich, Jule? Deine Postings erscheinen mir doch recht jugendlich. Ich bin übrigens 25.

Liebe Grüße
Steffi

Thema: Boxer nur mit Münchener Papiere?


 
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