|
|
Hi Andrea,
kommen mir sehr bekannt vor Eure Probleme mit dem rüpelnden Rüden. Unser wird im Oktober 2 Jahre und fühlt sich momentan auch ungeheuer stark. Allerdings genau wie bei Euch, hauptsächlich und ausschließlich an der Leine. Da dreht er wirklich durch, ich kann ihn kaum halten, muß wirklich meine ganze Kraft aufweden (Leine um den Bauch wickeln) damit er mich nicht von den Füssen reißt.
Auf Grund dessen sind wir mit ihm zum Hundetrainer der uns sagte, daß dies für einen Rüden in dem Alter absolut normal (natürlich gilt dies nicht für alle Hunde) und sehr , sehr viele Leute dieses Problem hätten. Unser Dalmatiner ist recht gut trainiert und hat ein ungeheures Körperbewußtsein, so läuft er auch, stolz wie ein Gockel :-))inklusive eine sehr guten Selbstbewußtseins (Was absolut positiv ist)
Problem, daß als dieses "Brüllen" an der Leine anfing, wir nicht sofort entgegengewirkt haben, was nicht bedeutet rumzu brüllen : AUS, PFUI, FUSS und an der Leine zu reissen. In erster Linie macht der Hund das, um Euch zu imponieren so nach dem Motto: Guck mal wie toll ich bin und je mehr ihr reagiert, desto mehr wird er brüllen , weil er es nicht ans Ende der Leine projeziert sondern nach vorn und je mehr Ihr an der Leine zerrt, desto wütender wird er auf den Hund den er anbrüllt und geht der Hund weiter, denkt er, er hätte ihn in die Flucht geschlagen, daß dieser sowieso weitergegangen wäre mit seinem Halter, daß denkt er natürlich nicht :-)) Er der Held. Wir sollten lernen uns wegzudrehen und dieses Brüllen absolut ignorieren, ihn auf keinen Fall anschauen, kein Komando geben, sondern ganz interessiert in die Wallachei glotzen.. Er führte uns das vor, Monty brüllt ohne Ende den anderen Rüden an, wir drehtem ihm den Rücken zu, er brüllte weiter, nach kurzer Zeit (der Trainer zumselte im Gras) kam Monty , glotze uns blöd an so nach dem Motto: Was guckt ihr denn da so ? Was kann interessanten sein als ich ????
Gut, das wollte der Trainer erreichen. Wir ignorierten ihn weiterhin und setzten unseren Weg fort.
Ab von Leine und ständig alle 10 meter die Richtung gewechselt, Monty dachte das sei ein Spiel und lief immer wieder 5 Meter vor uns, so nach 10 Minuten (mir war schon schwindlig rannte er vor uns und suchte endlich unseren Blick "Was wollt Ihr, wo wollt ihr hin ?? Wir in ignoriert und uns wieder umgedreht.. dann klemmte er sich zwischen unsere Beine und ließ uns nicht aus den Augen.
Trainer sagt, kein Leckerlie kein gar nichts, nicht loben, weil es nicht toll ist was er macht, sondern selbstverständlich. Der Hund weiß schon, was wir von ihm wollen, er will ihn zwingen durch unser Verhalten, logisch schlußzufolgern, was absolut machbar ist.
Eine Woche über sollte ich absolut nicht , wenn ich draussen war, mit meinem Hund sprechen, kein Komando nix , möglichst in Reizfreier Umgebung !!! Und eben immer ständig die Richtung wechseln, nach kürzester Zeit sah Monty immer zu, daß er mich ja nicht aus den augen verliert, drehte sich alle 2 minuten um.
Mit dem ignorieren, wenn er angeleint andere Rüden trifft, geht gar nicht, bei mir zumindest nicht. Erstens komm ich mir total bekloppt vor, dann fehlt mir aufgrund meiner körperlichen Statur die Kraft und zweitens reagieren die Leute dementsprechend dämlich, meist bleiben sie auch stehen, anstatt normal weiterzugehen, nerven rum , weil der Hund so bellt usw.
Trainer sagt, o.k. wir finden einen anderen Weg. Das einzige was wir momentan üben, ist die 100 % Leinenführigkeit. Lange Leine, der Hund kann pinkeln, schnuffeln, rumträumen, alles. Kurze Leine absolute Konzentration, kein schnuffeln, kein Pinkeln, rein gar nix.In folgenden Schritten : Er ist am Anfang immer an der langen Leine. Ich ziehe den Hund ruhig aber energisch zu mir, natürlich ohne jegliche Gewalt, an meine Beine, gängel in zwei mal (Leine hoch, daß der Hals etwas hochkommt) dann ruhige Anweisung: Monty, Fuß. Leine kurz und ab da, auf keinen Fall Augenkontakt, kein Wort nix !!! Geht die Leine auf Spannung: Leinenruck (nicht so, daß der Hund zurückgerissen wird, wir sollten damit nur erreichen, daß er "wach" wird und sofort gehen wir in die entgegengesetzte Richtung, er zieht wieder, ruck und umdrehen. nach drei mal rucken, klebte Monty bei Fuß !!!!! Ich war begeistert !!!! Immer guckte er hoch zu mir. Wie gesagt, keinerlei Augenkontakt, würde ich ihn angucken, dann würde er sich denken "Gut, die Alte guckt mich ja wieder an, dann kann ich ja schlünzen gehen und die Konzentration würde nachlassen. Achja, ich gehe extrem langsam, da das dem Hund tierisch schwer fällt und er sich extrem konzentrieren muß.Am Anfang höchstens 10 Minuten an der kurzen Leine, alles andere würde ihn psychisch überfordern. Danach Lange Leine ihn ansprechen; Hey mein Süßer, meine Maus.. was weiß ich ...wir können reden mit dem Hund was das Zeug hält, ihn streicheln usw.
Jetzt Halti, hat mit Trainer super geklappt, weil er gar nicht in der Lage war, den Hund zu fixieren, jedes Mal wenn Monty guckte, ging sein Köpfchen schwupps leicht in die andere Richtung.
Halti macht mir allerdings emotionale Schwierigkeiten, erstens die Ähnlichkeit mit einem Maulkorb und zweitens hat Monty extreme Schwierigkeiten sich daran zu gewöhnen und versucht alles, um dieses Ding loszuwerden, das kann ich kaum ertragen. Also ist nix, was ich nicht vertreten kann (auch wenn ich von seinem Zweck überzeugt bin) merkt der Hund.
Nächste Stunde andere Lösung vom Trainer...
Meine Herren, war das ein Bericht !!!!!!!!!!!! Meine Finger sind schon ganz erschöpft....
Aber es brachte schon jetzt soviel Erfolg und mit dem Rüpeln an der Leine, alles Schritt für Schritt, das schaffen wir auch noch..
Versuch es doch auch erst mal mit der Leinenführigkeit !!!
Ich bin auch davon überzeugt, daß ich dadurch für Monty auch irgendwie souveräner wirke. Weil ich alles was ich mache, leise und ruhig angehe und ihn nicht mit Kommandos überhäufe, ihn nicht für alles was er macht belohne(dann macht er es oft nur dem Leckerli zu Liebe).
Hoffe, daß ich Dich nicht zugeschwallte habe !!!!
Habe gerade Mittagspause und da ist es über mich gekommen!!!
Liebe Grüße
mary
|
