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23.08.00 -- Inge

RE: Dominanzproblem-jetzt Hundeschule-nichts wird besser














Hallo,

zunächst einmal UNBEDINGT das Nackenschütteln einstellen. Es kann gar nicht oft genug wiederholt werden, daß es unter Hunden KEIN Nackenschütteln als Strafmaßnahme gibt, auch wenn das in schlechten Hundeschulen immer und immer wieder als "artgerechte" Handlung propagiert wird. Ein Hund benutzt das Nackenschütteln AUSSCHLIESSLICH zum Totschütteln von Beute! Du kannst Dir also denken, was das Nackenschütteln in Deinem Hund auslöst: Todesangst und damit den Verlust jeglichen Vertrauens zu Dir! Und somit garantiert keine Verbesserung Eures Verhältnisses.

Um Deine Stellung als Rudelchef endlich einzunehmen, fang einmal mit etwas ganz Wichtigem und sehr Einfachem an: Dein Hund muß, bevor er seinen Freßnapf vorgesetzt bekommt, erst einen Befehl ausführen, z.B. Sitz oder Platz. Und zwar IMMER!!! Du stehst mit dem Napf in der Hand vor dem Hund und befiehlst ihm etwas. Erst wenn er diesen Befehl ausgeführt hat, bekommt er sein Fressen. Ganz allmählich verlänger die Wartezeit, erlaube ihm nach einigen Tagen, erst auf den Befehl "Friß" hin zum Napf zu gehen. Stürzt er sich vorher drauf, nimmst Du den Napf kommentarlos weg und wiederholst den ursprünglichen Befehl. Selbstverständlich gibt es auch niemals ein Leckerli ohne daß der Hund es sich VERDIENEN muß!

Genauso verfährst Du auch, wenn Du Deinen Hund beim Spaziergang ableinst: erst muß er Sitz oder Platz machen, dann ableinen. Auch hier langsam steigern und so lange im Sitz/Platz verharren lassen, bis Du ihm die Erlaubnis gibst, loszulaufen.

Beide Übungen haben den großen Vorteil, daß sie unmittelbar mit etwas verbunden sind, was der Hund erstrebenswert findet. Du wirst daher schon ziemlich schnell Erfolgserlebnisse dergestalt haben, daß Dein Hund Dir hier immer gehorchen wird. Das ist der erste Schritt auf der Rangfolge-Leiter nach oben.

Hüte Dich im Moment vor Befehlen, bei denen Du Dir nicht sicher bist, ob Dein Hund sie befolgt. Denn dann müßtest Du sie UNBEDINGT durchsetzen, um ihn nicht wieder in der Rangfolge aufrücken zu lassen. Solange Du aber Angst vor Deinem Hund hast und Befehle daher vermutlich nicht oder nur zögerlich versuchst durchzusetzen, hast Du einen schlechten Stand. Also besser solche Befehle erst gar nicht geben.

Spielt er gerne? Bitte auf keinen Fall Zerrspiele, ist bei Hunde, welche die Rangordnung in Frage stellen, grundverkehrt! Läuft er gerne hinter einem Ball/Stock her? Mach es wie oben: Ball zeigen und "Sitz" verlangen. Erst dann werfen.

Die "fortgeschrittenen" Übungen zur Rangfolgeklärung wie Wegnehmen von Futter oder Spielzeug, auf den Rücken drehen etc. solltest Du erst machen, wenn Du schon ein paar Stufen auf der Rangfolge-Leiter hochgeklettert bist. Denn jeder Mißerfolg durch ängstliches oder zögerliches Handeln wirft Dich wieder zurück.

Und noch eine ganz wichtige Sache: ein ranghohes Tier geht IMMER vor einem rangniederen durch eine Tür oder engen Weg. Also: egal wo und wann - DU bist diejenige, die zuerst durch die Tür geht, NIEMALS Dein Hund. Und selbstverständlich hat ein so aufsässiger Hund ABSOLUT NICHTS auf erhöhten Sitz- und Liegeplätzen zu suchen (Sofa, Sessel, Bett). Diese sind NUR dem Rudelchef - also Dir - vorbehalten! (Nur Hunde, welche ihren Platz am unteren Ende der Rangordnung ohne Mucken akzeptieren, darf man mit aufs Sofa etc. nehmen!)

Es ist kaum zu glauben, aber es sind tatsächlich solche Kleinigkeiten, die über eine korrekte Rangfolge im Mensch/Hund-Rudel entscheiden!

Viel Glück
Inge
Thema: Dominanzproblem-jetzt Hundeschule-nichts wird besser


 
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