Hallo RH-Freunde,
seit 1 Monat bin ich mit meinem 3-jährigen Aron bei der Ortungsgruppe
des THW in Leverkusen. Die ersten 3 Abenden, die Aron Anzeige üben
sollte, verliefen erfolgreich bis zufriedenstellend. Gestern Abend hatte
er gar keine Lust. Da ging er erst brav das Opfer anzeigen, als ich ihn
dort hin lenkte und meinerseits zum Bellen aufforderte: "Dort hinauf,
gib Laut!". Das Problem ist klar: Er wollte einfach nichts mit seinem
Opfer zu tun haben. Auch außerhalb des Verstecks ließ er sich
weder vom Opfer noch von der Ausbildungsleiterin, mit der er sonst
schon munter Tauziehen gespielt hatte, zu irgendeinem Spiel
motivieren. Mit mir spielte er dagegen im nächsten Moment begeistert.
So ist das bei Aron: Mal will er spielen, mal nicht. Und mit wem,
sucht er sich auch gut aus. Während ich meine Hündinnen
immer sofort und überall "in den Trieb" bekomme, dreht Aron
mir und den Hündinnen oft das Hinterteil zu und beschränkt
sich darauf, für uns Wache zu stehen. Er sieht sich dann wohl in der
Rolle des starken, männlichen Beschützers.
Gestern sahen auch die THW-Leute ein, daß man ihn nur
über Leckerlis auf leeren Magen motivieren kann. Immerhin hat
er so Fährten, Zugarbeit, Frisbeefangen, in 1,30 m Höhe gespannte
Leinen ohne Berühren überspringen, Leiter rauf und runter gehen
und vieles mehr gelernt. Bringselverweisen hat er in 10 Minuten
gelernt - ein Beitrag dazu findet sich hier irgendwo im Archiv.
Er ist sehr intelligent und lernt wirklich schnell.
Die THW-Leute haben jedoch Angst, Aron könne sich an irgendeinem
halbzerquetschten Kühlschrank später selbst belohnen, statt seine
Arbeit ordnungsgemäß fortzusetzen. Sie sehen auch das Problem, daß
er, wenn er satt in einen Einsatz käme, keine Lust hätte.
Ich denke, ein (bei mir gehaltener) gesunder Hund hat immer Hunger
und die Lektion "Gefundenes nicht fressen" muß eh separat über
Negativ-Konditionierung (Verleiden) klargemacht werden.
Die Ausbildungsleiterin möchte jedenfalls nächsten Montag meine
Belana drannehmen, die jetzt 8 Monate alt ist. Normalerweise macht
man dort den Aufnahmetest erst mit Hunden über 13 Monate.
Andererseits trainiert ein erfahrener THW-HF gerade seinen 6 Monate
alten Dobermann in dieser Ortsgruppe. Die Unterordnung inkl. "gib Laut"
macht Belana schon brav, dazu kommt der ausgeprägte Beutetrieb,
der Aron fehlt, (außer es geht um "echte" Beute wie Katzen oder Kaninchen.)
Andererseits ist ihre Persönlichkeit wirklich noch nicht fertig.
Was ratet Ihr mir: Aron aus der Ausbildung rausnehmen und Belana
statt dessen reinnehmen oder doch erst Aron über Leckerlis motivieren?
Danke im Voraus für Euren Rat.
Grüße
Gudrun
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