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Hallo an alle,
habe nunmehr den dritten Hund (DSH) und war auf verschiedenen Hundeplätzen (Boxer und Schäferhund). Die Schäferplätze waren für uns durchweg enttäuschend, da bei den 5 von uns im Umkreis besuchten Hundeplätzen nur Schutzdienst und Fährte angeboten wurde. Um eine Geldeinnahmequelle zu schaffen wurden auf diesen Plätzen auch Erziehungslehrgänge durchgeführt für verschiedene Rassen (meist von den Schäferhundlern abwertend betrachtet), die meist 8-10 Wochen dauerten. Dabei war sehr oft zu beobachten, dass die Hund die teilweise mit Anfänger-Hundehaltern kamen, recht rüde angefasst wurden. Sehr oft wurde bei widerstrebenden Hunden ein Ketten- bzw. Stachelhalsband vom Ausbilder empfohlen bzw. sogar angelegt.
Der einzige Lichtblick in meinen Erfahrungen war da der Boxerplatz, auf dem ich meinen Hund vom 5 Lebensmonat bis zum ca. 3 Lebensjahr führte (jetzt ist er fast 7 und kann durch eine Wachstumsstörung bedingte Arthrose nicht mehr arbeiten), den da wurde neben der klassischen Unterordnung und dem Schutzdienst, eine sehr gute Ausbildung zur Fährte, Hundesport, Welpengruppen, Junghundgruppen sowie Training für Probelmhunde angeboten.
Leider war hier jedoch auch nach und nach festzustellen, dass halt nur Boxer gern gesehen waren und hinter vorgehaltener Hand über Schäferhunde getuschelt wurde, da die Leute auf dem Platz Angst vor Schäferhunden hatten.
Meine Meinung ist jedoch nach wie vor, dass die Arbeit auf einem Hundeplatz wichtig ist für den Hund und seinen Besitzer. Nur sollte man bei der Wahl des Hundeplatzes sehr vorsichtig sein und unbedingt Plätze wählen die ein möglichst großes Angebot an Hundesport haben. Diese Plätze haben im Regelfall eine gesunde Einstellung zum Hund und versuchen am ehesten dem Lernvermögen des einzelnen Hundes entgegenzukommen, was beim Schutzdienst leider nicht möglich ist, da sicherlich die wenigsten Hunde die hier geführt werden dafür geeignet sind (Nicht umsonst werden von vielen Hundebesitzern die auf solchen Plätzen zu finden sind, oft genung die Hunde angeschafft und abgeschafft, nur weil der Hund nicht das bringt was sie sich so vorstellen!). Für was braucht ein Hund in Privathänden eine Ausbildung in der er lernt auf Menschen loszugehen, auch wenn immer propagiert wird, das es für den Hund Spiel ist. Ein Hund der lernt, das er an den Mensch rangehen darf, wird es wohl im Regelfall in irgendeiner Situation ausprobieren. Ein Hund braucht keine Schutzdienst um ausgelastet zu sein. Fährtenarbeit z. B. ist meiner Meinung nach viel hochwertiger und psychologisch wertvoller für den Hund als Schutzdienst. Auch der Hundesport bietet dem Hund anspruchsvolle Arbeit, die ihn sowohl geistig als auch körperlich auslastet. Die Hundeführer die ihren Hund im Schutzdienst gehen lassen, ohne dies beruflich zu benötigen haben für mich eine etwas seltsame Einstellung zum Hund (Minderwertigkeitskomplex oder auch übersteigertes Sicherheitsbedürfnis). Wer z. B. einen Schäferhund bei sich führt braucht sicherlich keine Angst um seine Sicherheit zu haben, da der Hund an sich schon Eindruck macht auch ohne Schutzhundausbildung.
Festzustellen blieb für mich noch, dass es sogar Leute gibt, die ihren Hund nie auf einen Platz hatten und super folgsame Hunde besitzen, was für mich sehr bewunderungswürdig ist.
Viele Grüße Andrea Höger
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