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03.08.00 -- Stefanie

RE: WARUM habt Ihr eigentlich einen Hund????














Die Frage, warum ich einen Hund habe, kann ich nur unzureichend beantworten, da ich nicht vollständig in Worte fassen kann, was das Zusammenleben mit einem Hund bedeutet.
Aber ich habe mir die Frage schon oft gestellt.

Eine Antwort könnte die sein, daß ich vielleicht nicht mehr leben würde ohne Hund.
Als Jugendliche dachte ich viel über Selbstmord nach und das Einzige, was mich immer davon abhielt, war mein Hund, den ich nicht bei meinen Eltern zurücklassen wollte... Ich hatte Verantwortung für sie übernommen und sie schien das ebenso getan zu haben, denn wenn ich das Gefühl bekam, der einsamste Mensch auf der Welt zu sein (wer kennt das nicht?), war sie immer da.

Die erste -bewußte- Erfahrung von Nähe machte ich mir ihr, sie lag schlafend neben mir auf dem Sofa, atmete spürbar und verströmte Wärme und Sicherheit. Vor der -auch nur zufälligen- Berührung jedes Menschen schreckte ich zurück.
Wenn ich weinte, kam sie, um meine Tränen abzuschlecken.
Wenn ich mit ihr spazieren ging, hatte ich nie Angst, zumindest nicht um mich, denn wenn wir jemanden begegneten, stellte sie sich immer vor mich.

Meinen Mann liebte sie vom ersten Treffen an und beim Streicheln ihres Fells berührten wir uns zum ersten Mal.
Leider starb sie ein gutes Jahr später mit nur ca. zehn Jahren an Krebs.

Nachdem ich aus meinem Elternhaus "geflohen" war, mußte ich drei Jahre ohne eigenen Hund leben.
Dann nahm ich meinen Mut zusammen und setzte durch, daß ein kleines, schwarzes Bündel in unsere Familie aufgenommen werden sollte. Das Bündelchen von nicht einmal einer Woche fiepte entsetzlich, als es zur Begutachtung hochgehoben wurde und war auf meinem Arm, an mich gekuschelt, sofort wieder still.
Wir besuchten sie häufig, bis sie mit siebeneinhalb Wochen dann zu uns kam. Nun liegt sie vor meinem Büro im Flur, wo sie alles beobhachten kann.

Sie scheint nicht so einfühlsam zu sein, wie ihre Vorgängerin und sie ist bei weitem nicht so ruhig.
Aber sie ist eine bezaubernde kleine Hexe, die Freude und Fröhlichkeit verbreitet und ich um nichts auf der Welt missen möchte.

Und ich habe so viel durch sie gelernt! (Und werde gewiß noch viel dazu lernen :-))


Die Liebe eines Hundes kann viele Wunden heilen. Das Streicheln senkt erwiesener Maßen den Blutdruck und wirkt positiv auf das Allgemeinbefinden. Die Bindung zu unseren Haustieren bringt uns mit unserem Inneren in Kontakt und ihr Vorhandensein stellt Kontakte zu anderen Menschen her.
In einer Gesellschaft, in der überwiegend materielle Werte zählen, wächst das Unverständnis für andere Geschöpfe von Tag zu Tag. Und das wirkt sich auf uns Menschen aus.

Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, liebe ich meinen Hund. Und ich weiß, daß ich auch geliebt werde.
Thema: WARUM habt Ihr eigentlich einen Hund????


 
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