Hallo,
wenn Dein Hund tatsächlich Pilze hat, ist die Behandlung mit einer pilzbekämpfenden Salbe auf alle Fälle ratsam. Ob es allerdings gleich Cortison sein muß, ist wirklich die Frage. Es gibt etliche homöpoathische Mittel, mit denen Du eine Besserung und/oder Heilung erreichen kannst, um allerdings das richtige zu finden, wendest Du Dich am besten an einen Tierheilpraktiker oder einen Tierarzt, der sich mit Homöopathie auskennt.
Du kannst auch versuchen, selbst das passende Mittel zu finden. Ich beschreibe Dir mal die möglichen Symptome und die dazugehörigen Medikamente - was davon auf Deinen Hund zutrifft, mußt Du allerdings selbst bestimmen.
Was auf alle Fälle gut ist, ist, das Ohr mehrmals täglich mit einer Mischung aus abgekochtem Wasser und Calendula-Tinktur (Apotheke) zu reinigen. Die Anschaffung von Calendula-Tinktur lohnt sich auf alle Fälle, da sie bei allen möglichen Arten von Entzündungen hilfreich ist.
Noch etwas Wesentliches: Ohrenentzündungen weisen häufig auf schwerwiegende Stoffwechselstörungen oder Fütterungsfehler hin. Der Gehörgang wird dann quasi als Entgiftungskanal verwendet, wenn Leber, Niere oder Darm überlastet sind. Ist die Entzündung nur sehr schwer in den Griff zu kriegen oder tritt sie häufiger auf, solltest Du auf alle Fälle Deinen Hund dahingehend abchecken lassen. Bei einseitiger Enztündung rechts muß man an eine Leber- oder Darmstörung denken und sollte zunächst mal das Futter überprüfen: Eine derartige Entzündung kommt oft bei Hunden vor, die einen zu großen Anteil an Fertig- oder Dosenfutter bekommen und empfindlich darauf reagieren. In diesem Fall würde ich zunächst mal die Futtersorte wechseln. Kommt die Entzündung wieder, so bleibt Dir wohl nichts anderes übrig, als zukünftig selbst zu kochen. Bei einer einseitigen Entzündung links könnte eine Hormonstörung mit einer Fehlfunktion der Eierstöcke die Ursache sein (wobei ich grade offline schreibe und nicht genau weiß, ob Du überhaupt eine Hündin hast).
Innerlich kannst Du Deinem Hund Calendula D3 (5-10 Tropfen) zwei- dreimal täglich geben.
Jetzt wirds komplizierter: Sind beide Ohren betroffen und der Hund hat aus beiden Ohren Ausfluß mit faulig stinkendem Eiter, manchmal mit etwas Blut durchzogen, gibt es nachts in der Wärme eine Verschlimmerung, dann: Mercurius sublimatus corrosivus, D6, 4xtägl.
Wenn Dein Hund keine Berührung am Ohr ertragen kann, ohne sich heftig vor Schmerz zu wehren, dann Hepar sulfuris D6 (deutlich auch, wenn der Eiter nach altem Käse riecht).
Hat der Hund viel Ohrenschmalz, die Haut ist aber relativ trocken und verdickt mit kleinen Rissen und nässenden Ekzemen, dann Petroleum D8. Typisch dafür ist ein gehäuftes Auftreten im Winter und fast völliges Verschwinden im Sommer. Hunde dieses Typs vertragen z.B. Autofahren schlecht und erbrechen dabei oft.
Hat der Ohrenausfluß eine gelblich-braune Farbe und riecht intensiv nach gekochtem Fleisch, dann Psorinum D30. Begleiterscheinungen sind dabei ausgeprägte Frösteligkeit des Hundes und gierige Gefräßigkeit. Auch diese Entzündung tritt gehäuft im Winter auf.
Hat Dein Hund ein Ekzem am Ohrrand mit weißlichen Ablagerungen und Schuppen, manchmal mit leicht blutender Wundfläche, dann Silicea D12. Bei dieser Entzündung treten häufig Pilze mit auf, für die Du eine pilztötende Salbe brauchst. Silicea muß längere Zeit 3x tägl. gegeben werden. Hilft es trotzdem nicht weiter, dann Gabe von Acidum fluoricum.
Hat der Hund bereits Cortison bekommen, dann dauern homöoptahische Behandlungen entschieden länger, bis sie wirken, sonst geht es meist sehr schnell.
Tritt nach den ersten Gaben eine Verschlimmerung ein, ist das ein Hinweis darauf, daß Du das richtige Mittel gewählt hast. Also nicht erschrecken und nicht entmutigen lassen.
Liebe Grüße und frohe Weihnachten,
Jutta
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