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06.12.98 -- Jutta_Honyeye

Läufigkeit














Hallo,

woran Du höchstwahrscheinlich erkennen wirst, daß Daisy läufig ist, hat Dir ja schon Tina geschrieben. Manche Hündinnen verhalten sich vor und während der Läufigkeit völlig normal, andere werden ausgesprochen "seltsam". Meine frühere Colliehündin z.B. erweckte jedesmal ab etwa 2 Wochen vor Beginn der Läufigkeit den Eindruck, sich selbst ganz wahnsinnig zu bemitleiden. Sonst ein fröhlicher, temperamentvoller Vierbeiner, lag sie oft stundenlang auf der Decke, betrachtete ihr Hinterteil und fiepte gelegentlich dabei. Kaute sie normalerweise mit Begeisterung auf Bällen oder Quietschis herum, nahm sie sie jetzt ganz behutsam ins Maul und trug sie ständig von einer Ecke der Wohnung in eine andere, als suche sie ein Plätzchen, um sie zu verstecken. Lies das Quietschtier einen Ton hören, ließ sie es sofort fallen und begann es beschwichtigend zu lecken. Da sie organisch völlig gesund war und auch nie Probleme mit Scheinträchtigkeiten etc. hatte, konnte ich dieses Verhalten als "Bonnie"-typisch einordnen. Meine jetzige Hündin, ein Briard, entwickelt um den Läufigkeitsbeginn herum massive Aggressionen gegenüber Rüden, auch gegenüber ihrem "Lebensgefährten", obwohl der mit seinen 13 Monaten noch gar nicht so recht kapiert, was da eigentlich passiert, lach.

Als Ergänzung möchte ich noch eine Begriffsklärung dranhängen: Es gibt einen Unterschied zwischen Sterilisation und Kastration, und ich vermute, daß Du eher vorhast, Daisy kastrieren zu lassen. Bei einer Sterilisation werden lediglich (wie beim Menschen auch) die Eileiter unterbrochen, so daß keine Befruchtung mehr möglich ist. Läufig wird die Hündin aber trotzdem, da die Hormonproduktion unverändert bleibt. Das bedeutet, daß Du die gleichen Begleiterscheinungen wie bei einer "normalen" Läufigkeit hast, mit dem einzigen Unterschied, daß Daisy, sollte sie gedeckt werden, nicht trächtig wird.

Eine Kastration dagegen ist eine Entfernung der Eierstöcke und der Gebärmutter. Die Hündin wird nicht mehr läufig und auch nicht scheinträchtig, sollte sie dazu neigen.

Es gibt eine kontroverse Diskussion zu diesem Thema, bei der auch viele Tierärzte gegensätzliche Meinungen vertreten. Letztendlich kannst diese Entscheidung nur Du treffen. In dem Fall, wo eine Hündin zu Scheinträchtigkeiten neigt, ist eine Kastration sicher sinnvoll, da die Scheinträchtigkeiten der Hündin körperlich und seelisch stark zusetzen. Auch scheinen bei kastrierten Hündinnen Gesäugetumoren deutlich seltener vorzukommen. Da ich mit meiner Hündin nicht züchten werde, habe ich mich entschieden, sie in drei Wochen kastrieren zu lassen. Zum einen natürlich deswegen, weil zu meinem Leben ja auch noch ein Rüde gehört, der demnächst seine "jugendliche Unschuld" verlieren und dann vermutlich entsprechend leiden wird, wenn Paloma läufig ist. Zum anderen möchte ich auch die Begleiterscheinungen insgesamt abstellen. Ich bin mit meinen Hunden viel unterwegs und dabei auch viel mit anderen Hunden zusammen. Abgesehen davon, daß Palomas Aggressivität in dieser Zeit sehr anstrengend ist, bedeutet ihre Läufigkeit auch, daß ich sie z.B. auf den Hundeplatz, zu gemeinsamen Spaziergängen und auf Ausstellungen nicht mitnehmen kann.

Liebe Grüße,

Jutta
Thema: Läufigkeit


 
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