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atzenjammer beim Hundefutter -
Der Markt für Heimtiernahrung wächst nur noch verhalten. Der Preiskampf schmälert
die Margen der Hersteller. 1997 setzte die Branche in Deutschland laut
Industrieverband Heimtierbedarf gerade mal 5,28 Milliarden Mark um. Davon entfielen
fast vier Milliarden Mark auf Fertignahrung, genug, um 20 Millionen Hausgenossen
(außer Fische) zu sättigen. Marktführer Effem aus Verden/Aller, ein Ableger des
amerikanischen Pausenriegel-Konzerns Mars, sucht nach eigenen Worten ständig
"gezielt nach hochwertigen, besser schmeckenden Rohstoffen". Die fand er bisher in
Form von 2.000 Tonnen Tierkadavern, die jeden Tag als tiefgefrorene Blöcke am
Unternehmenssitz in Norddeutschland angeliefert werden. Damit daraus ein
wohlschmeckendes Katzenmenü oder Designerfood für Schäferhunde komponiert
werden kann, leistet sich Effem ein "Hunde- und Katzenpanel mit jeweils tausend
Tieren", deren Freßverhalten Auskunft über den Markterfolg geben soll. 45 Millionen
Mark läßt sich das Unternehmen Forschung und Entwicklung jährlich kosten.
Die Entwicklung innovativer Produkte soll dem Markt nun Beine machen. Einen
Ansatzpunkt bietet die gestiegene Lebenserwartung der Vierbeiner. Wer mit dem
Einschläfern etwas länger warten möchte, muß mit extra Kosten rechnen. Zum
Beispiel für teures Spezialfutter, das den Stoffwechsel seines siechen Dackels
entlastet oder der verfetteten Hauskatze wieder auf die Sprünge hilft. Im Sortiment
dürfen natürlich auch Kekse mit Petersilie gegen Maulgeruch nicht fehlen. Vitakraft will
sich mehr auf Functional Food wie Kauknochen konzentrieren und bietet bereits eine
Fußpflegesalbe für Kanarienvögel und ein weltallgetestetes Fischfutter an. Auch der
Shooting Star unter den Haustieren wurde mit einem eigenen Sortiment aus 30
Artikeln begrüßt: die Ratte, einer der beliebtesten Spielgefährten amerikanischer
Kids.
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