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Hallo Birgit!
Ich glaube nicht, daß man von einem so jungen Hund den "absoluten Gehorsam" erwarten kann. Soll aber nicht heißen, daß man nicht daran arbeitet, daß er hört (er kann ja auch mal in eine gefährliche Situation kommen oder andere gefährden).
Mit meiner eigenen Hündin (inzwischen zwei Jahre) habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Eine Zeitlang lief alles wunderbar und dann schien es ihr völlig egal zu sein, was ich mache oder von ihr will. Gespräche mit einer Freundin deren Hund zwei Jahre älter ist, und mit anderen Hundebesitzern haben mir bestätigt, daß viele Hunde phasenweise abtesten, wie weit sie gehen können und die Rangordnung in Frage stellen (Dominanzproblem), also nicht nur in der Pubertät, wie man häufig annimmt. Dementsprechend sieht es dann auch mit dem Gehorsam aus...
Hinterherbrüllen hat in diesem Fall wenig Erfolg. Ich habe zu diesen Zeiten (und werde das auch weiter so handhaben falls nötig) versucht, jegliche Situation zu vermeiden, wo sie außer Kontrolle geraten konnte, sprich weglaufen und sich taubstellen. D.h. spazierengehen einige Wochen nur mit Schleppleine + Rasselkette, viel Unterordnung, etc.
Manchmal hilft es auch, "Regelverstöße" zu provozieren, wenn man sicher ist, daß man sofort(!) eingreifen kann. Also z.B. abliegen lassen, wenn man sprungbereit daneben stehen kann, um den Hund im Falle einer Ablenkung sofort wieder ins Platz zu drücken.
Ich habe versucht, viel mit Freunden zusammen zu üben, zu zweit hat man mehr Möglichkeiten, z.B. wenn man das Abliegen oder Platz auf Entfernung einübt.
Ich denke, kleinere Ausnahmen sind nicht sehr bedenklich, aber man muß - je nach Veranlagung des Hundes - gut aufpassen, ob nicht schnell ein Dominanzproblem daraus wird. Das kann man nur abschätzen, wenn man das gesamte Verhalten des Hundes in Betracht zieht. Auf jeden Fall sollte Konsequenz im Umgang mit dem Hund ganz oben stehen, nicht nur, wenn mal etwas nicht klappt.
Nicht verzagen, Ihr habt ja noch ein ganzes Hundeleben vor Euch.
Viel Erfolg, Stefanie
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