Hallo Angelika
Es klingt vielleicht eigenartig, aber das kriegst Du sozusagen vom Sofa aus in den Griff. Du hast sicher schon davon gehört, dass ein "Unterhund" nicht alleine jagen geht, sondern bei Wildgeruch absichert, ob der Chef auch kommt und wenn nicht, bleibt er.
Das ist eine Realität. Da sich Sozialverhalten aber auf dem Lagerplatz übt, sprich Wohnung/Haus, kannst Du auch nur dort sinnvoll ansetzen.
Du kannst es Dir selbst in wenigen Tagen beweisen. Achte darauf, dass Du jegliche Kontaktaufnahme des entsprechenden Hundes ignorierst, ihn sogar wegschickst, wenn er Dich anstubst. Damit Dein Hund aber trotzdem die entsprechende "Menge" soziale Zuwendung wie streicheln, ansprechen etc. erhält, folgendes:
Dein Hund (eben derjenige welcher wildert) wird VON DIR sooft beachtet, wie Du es willst. Gehe zu ihm hin, spreche ihn im Vorrübergehen kurz freundlich an, rufe ihn zu Dir. Wenn Du ihn wegschickst (aber bitte im ruhigen Ton, nicht drohen) und er geht, kannst Du ihn bereits nach wenigen Sekunden zurückrufen.
Zu anfangs ist es sogar zu empfehlen, dass Du ihn nicht mehr begrüsst beim Nachhausekommen, sondern für 1-2 Minuten ignorierst. Ignorieren heisst: nicht einmal anschauen. ER darf Dich begrüssen. Du kannst sogar "auf die Knie" und ihm Dein Ohr hinhalten zum Ablecken, aber ohne Blickkontakt. So signalisierst Du freundliche Aufnahme seiner Annäherung und Akzeptanz seiner Begrüssung (oder heisst es dann Huldigung?) ;o).
Damit Dein Hund nicht verstört wird, bitte sehr oft von Dir aus beachten. ABER: wenn er Dich anschaut NICHT herrufen.
Du wirst innert 2 bis 3 Tagen eine spürbare Veränderung beim Spaziergang bemerken (öfters Blickontakt zu Dir, bleibt näher, kommt besser).
ABER ICH BETONE: Es ist nicht die Meinung, Deinen Hund generell links liegen zu lassen oder zu isolieren. Hunde benötigen Sozialkontakt und ihnen diesen zu entziehen ist meines Erachtens so brutal wie Schläge.
Achte darauf, dass Du ohne Blickkontakt durchs Haus düst. Schaue wenn Du willst Deinen Hund bewusst an und spreche ihn freundlich, fröhlich an, nur kurz. Dann gehst Du weiter.
Ich hoffe, die Ausführungen waren detailliert genug, um Dich zu einem Versuch zu "verführen". Ich kann Dir leider die Hunde nicht zeigen, die auf diese Art und Weise zum "Lamm" wurden.
Ich denke nicht, dass ich Dir Spiel und Spass mit dem Hund nahelegen muss. Ich hoffe, das tust Du sowieso. Aber auch hier: DU beginnst und beendest das Spiel und NICHT der Hund. Wobei wieder darauf zu achten ist, dass ein Blick in Deine Richtung schon die Aufforderung beinhaltet.
Falls weitere Fragen mail mir doch bitte direkt:
naturnah@bluewin.ch
Roswitha
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