Hunde.com Startseite Wildemann. Natur erleben im Harz
Google
   Home - Hunderassen - Züchter - Urlaub - Magazin (Archiv) - Kleine Hundeschule - Belana's Tagebuch - Gästebuch - Hundeforum (Archiv) - Impressum




20.02.00 -- Anna

RE: ignorieren














Hallo Uwe,

ich kann mir vorstellen, daß gerade ein Tierheimhund (mit all seinen Vorerfahrungen) besonders viel Geduld und Zeit erfordert. Gegenseitiges Vertrauen muß sich erst entwickeln, Kommandos müssen Schritt für Schritt aufgebaut werden und das kann dauern (nicht nur Wochen, sondern auch Monate). "Komm" unter Ablenkung ist eine sehr hohe Anforderung an den Hund. Vielleicht hat Dein Hund das Kommando schon falsch verknüpft und Deine Aufforderung bedeutet für ihn "Ich laufe in Herrchens Richtung und dann direkt an ihn vorbei" je öfter er das Kommando nicht befolgt, umso mehr verfestigt sich das Nichtkommen. Vielleich bist Du auch ungeduldig oder wenn er dann vorbeiläuft ein wenig ärgerlich, das spürt der Hund und kommt erst recht nicht. Meine Vorschläge:

Fang doch noch einmal ganz von vorne an. Nimm ein anderes Wort für "Komm", z.B. "Herbei" oder "zu mir"....

Übe zunächst im Haus, ohne jede Ablenkung, dann im Garten usw., laß Dir Zeit.

Dein Hund muß zunächst verstehen, was Du verlangst. Ich würde ihn nicht zu mir hinziehen, sondern anfangs warten, bis er sowieso auf den Weg zu Dir ist und dann gibst Du erst das Kommando. Diese Situationen kannst Du auch herbeiführen (geh in die Hocke, puste einfach nur so, ruf ihn vor dem Füttern, mach ungewöhnliche, für ihn interessante, Dinge).

Mach Dich für Deinen Hund auf den Spaziergängen interessant (Richtungswechsel, verstecken, losrennen), lass die Spaziergänge zu gemeinsamen Erlebnissen werden (Abhänge hinunterrennen, über Baumstämme springen, interessant Übungen einbauen). Er behält Dich dadurch besser im "Auge", nimmt Dich wichtiger.

Wenn er kommt, "überschlag" Dich vor Freude, auch wenn Du das Kommando gar nicht gegeben hast. Laß ihn danach nach Möglichkeit das machen, wozu er gerade Lust hat (zum anderen Hund laufen, schnüffeln, Leckerlie fressen, knuddeln.....).

Ruf ihn niemals, wenn Du sowieso keine Chance hast, das er kommt.

Suche für den Hund unbekannte Orte auf. An der Schleppleine oder im Freilauf, wechselst Du häufig die Richtung. Jede Aufmerksamkeit (Blickkontakt, einige Schritte auf Dich zukommen....) wird bestärkt, das gilt auch für die alltäglichen Spaziergänge.

Ruf ihn niemals, wenn Du ärgerlich bist. Ruf ihn immer so, daß er etwas spannendes erwartet.

Ich könnte ellenlang weiterschreiben, mein Bericht ist wahrscheinlich schon viel zu lang. Lies doch, falls Du es noch nicht machst, auch mal gute Literatur (die Büchereien sind z.T. schon ganz gut ausgestattet), z.B. über das Wesen des Hundes (Trumler, Bloch). "Das Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde" von P.Führmann und N.Hoefs hat detailierte Übungsvorschläge. Ich halte es gerade für Ersthundebesitzer für recht gut. Es geht zwar auch viel um Welpenerziehung, aber der erwachsene Hund kommt nicht zu kurz. Ein sehr anschauliches Buch und verständlich geschrieben. Besuchst Du auch eine Hundeschule? Was für einen Mischling hast Du denn und wie ist er vom Wesen her?

Nur nicht aufgeben

Gruß Anna

Thema: ignorieren


 
Copyright 1996-2020 Thomas Beck