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26.01.00 -- Nicole

RE: Wolfsblut














Hallo Susanne,

ich habe früher in der Nähe von Kötzting (Bayr. Wald) gewohnt. Der ältere Bruder von einem Klassenkameraden hatte 3 Wölfe. Ich weiß leider nicht, ob er sie heute noch immer hat. Wenn er noch dort lebt, kann ich Dir in den nächsten Tagen wahrscheinlich die Tel. Nr. geben (wenn Interesse besteht). Ich weiß, daß er die Tiere selbst aufgezogen hat und diese auch absolut zahm waren. Dies ist im Raum Kötzting auch öffentlich bekannt. Einer ist mal ausgebüchst und konnte tagelang nicht eingfangen werden, weil in die Menschenmassen erschreckten. Nach diesen Vorfall hätte er die Tiere abgeben sollen, was aber durch Einsatz der bevölkerung verhindert wurde. Ganze Schulklassen sind zum Wolfsgehege gekommen und haben mit den Tieren gespielt. Das zuständige Amt hat mit allen Mitteln versucht die Tiere "abzuschaffen". Um alle Forderungen zu erfüllen, hat dann der Vater meiner Freundin eine riesige Wald- und Wiesenfläche zur Verfügung gestellt. Die Haltung von solchen Tieren erfordert nicht nur Interesse und Liebe, sondern ein ganzes Leben. Der Halter, muß ich dazu sagen, ist ein richtiger Waldkauz (ist aber erst ca. 38 Jahre jetzt). Lebt in einer Blockhütte, hegt und pflegt Tiere aller Art. Zu ihm kommen Leute vom Tierschutz, Zoos, etc. Für ihn sind die Tiere das Leben. Ich glaub auch nicht, daß man Wölfe oder Hunde mit viel Wolfsblut, wie gewöhnliche Hunde halten kann. Sie haben ja doch einen anderen Drang zu laufen, leben, etc.

Ich weiß noch einen Mischling zwischen Husky und irgendeinen Wolfshund. Der ist allerdings absolut schwer zu halten. Ergehört einer älteren Frau bei uns im Reitstall. Er schläft zwar im Haus, läßt sich nur von der Besitzerin anfassen wenn er will. Jack sucht zwar irgendwie die Nähe seiner Besitzerin, ist auch immer in ihrer Nähe, verträgt jedoch keinen "Körperkontakt". Ich kenn ihn jetzt seit 6 Jahren und er ist erst einmal zu mir gekommen und wollte gestreichelt werden. Muß sagen, war ein nicht unbedingt ein gutes Gefühl, da er ein Hund ist, den man nicht einschätzen kann. Wichtig ist aber, er ist kein Jäger. Frau M. ist Rentnerin und macht den ganzen Tag nichts außer im Wald rumzulaufen und irgendwelche Sachen zu sammeln. Früher hatten natürlich die zuständigen Förster Angst wg. Wilderei uns so. Aber nachdem sie in paar mal mitgegangen sind, wurden auch sie überzeugt, daß der Hund weder Reh noch Hase jagen würde. Es ist auch keine Erziehungssache, da man einen Hund wie ihn nicht erziehen kann.

Sich einen Hund dieser Art anzuschaffen ist ein kleine Lebensaufgabe. Diese Tiere gehören mehr in die Natur als die "normalen Hunde".

Wenn Du die tel. Nr. willst, schreib mir bitte an den o.g. e-mail Account. Zumindestens ist es sehr interessant zu hören, wie dasa Leben mit solchen Tieren ist.

Gruß

Nicole und die "4"
Thema: Wolfsblut


 
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