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Hallo zusammen,
der Schweizer Hundepsychologe Heini Meier (der "Hundeflüsterer"), der nach übereinstimmenden Berichten selbst bei verhaltensgestörten Hunden wahre Wunder vollbringt, verwendet eine Wurfkette (ist ja im Prinzip nix Neues).
Wir haben ein Stück silberner, NICHT ZU SCHWERER Kette gekauft und die Glieder so zusammengefügt, daß kein einzelnes längeres Stück entsteht (das könnte sich nämlich versehentlich um die Beine des Hundes wickeln und ihn zu Fall bringen), sondern in einer Art Sternform.
Wenn unsere Jara (Doggenhündin) mal wieder "scheintaub" war, haben wir die Kette geworfen, meistens vor ihre Füße (RASSEL!), selten auch mal an die Schulter oder Hinterhand.
Selbst bei einem Körpertreffer tut das nicht weh, kann man an sich selbst ausprobieren (die Kette muß leicht sein, siehe oben).
Sie war stets äußerst verblüfft ("Huch! Ach, du wolltest was von mir? Was sollte ich denn machen?")
Nach kurzer Zeit mußten wir in Situationen, in denen ein "Sich-Vergessen" bevorstand, nur noch ein bißchen mit der Kette rasseln, schon hatten wir wieder Jaras ungeteilte Aufmerksamkeit.
Sie zeigte dabei keine Angst, das ist auch nicht der Sinn. Die Kette soll ihr nur signalisieren "Hier spielt die Musik!".
Ansonsten kann ich Gudrun nur zustimmen: Kommandos sofort durchsetzen und niemals auf die Ausführung verzichten, auch wenn man vielleicht kurz nach dem "Platz!" feststellt, daß der Hund ruhig auch stehen bleiben kann.
Wenn der Hund erstmal raushat, daß es nicht so wichtig ist, ein Kommando zu befolgen, dann wird er es auch nur tun, wenn ihm danach ist.
Sehr gut hilft übrigens auch, den Hund vor dem Füttern erst einmal "Platz" oder "Sitz" machen zu lassen, dann das Futter hinzustellen und eine kurze Zeit zu warten (10-20 Sekunden).
Stürzt sich der Hund auf das Futter: "Nein!", Futter wegnehmen, Platz machen lassen, Futter wieder hinstellen, das Ganze von vorne.
Dann den Hund ausdrücklich zum Fressen ermuntern ("Hol''s dir" oder so etwas).
Das macht dem Hund klar, daß
a) das Futter nicht vom Himmel fällt sondern von seinem Herrn kommt und
b) ist es eine gute Gehorsams-Übung mit einer brauchbaren Verleitung.
Es ist erstaunlich, wie sich solche Übungen auf das Verhalten in ganz anderen Situationen auswirkt. Sie festigen einfach die eigene Führungsposition im "Weltbild" des Hundes.
Grüße
Sebastian
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