Hallo Andreas,
zunächst einmal muß ich Hans-Günther Recht geben. Soweit ich bisher gehört habe,
wurden Rüden, die "mal durften" nur noch triebhafter. Darüber hinaus meine
ich beobachtet zu haben, daß besonders triebhafte Rüden i.d.R. besonders
unterbeschäftigte Rüden sind. Möglicherweise kannst Du ihn durch stärkere
Auslastung, also angemessenen Sport, ablenken, den Du auch ohne Verein mit ihm
anfangen kannst - da gibt es ja mit einem Dobermann wirklich jede Menge
Möglichkeiten.
Als Zuchtrüde kommt ein Rüde nur dann infrage, wenn er Papiere hat.
Nur so kann man Inzucht sicher ausschließen. Außerdem muß er frei von
nachweisbaren Erbfehlern sein. Die entsprechende tierärztliche Untersuchung
unter Vollnarkose kostet mehrere Hundert Mark. Dann muß er auf Zuchtschauen
erfolgreich ausgestellt worden sein, damit bewiesen ist, daß er dem Rassestandard
entspricht. Vorher wird er keine Deckerlaubnis bekommen.
Die Alternative besteht in der "Produktion" von Mischlingen oder Rassehunden
ohne Papieren. Leider füllen gerade große Mischlinge in besonderem Maße die
Tierheime, weil sie billig in irgendwelche Hände verkauft oder sogar verschenkt
wurden.
Wenn es wirklich nicht möglich ist, den Hund von seinem Liebeskummer abzulenken,
sollte man ihn vielleicht doch operativ von seinem Leid befreien lassen. Ich finde es
auch immer besser, wenn man ohne Kastration auskommt, aber es gibt Hunde, die
tatsächlich unter ihren Hormonen leiden.
Grüße
Gudrun
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